In vielen Regionen weltweit hält die vorhandene Energieinfrastruktur oft mit dem rasch wachsenden Strombedarf nicht Schritt. Der Bedarf nach einer zuverlässigen Stromversorgung - eine Grundvoraussetzung für ökonomische Entwicklung - wächst schneller als sie durch die Installation von traditionellen Kraftwerken gedeckt werden kann. Die Aufgabe besteht hier darin, schnell eine effiziente Stromversorgung für Regionen aufzubauen, die nicht auf eine allmähliche Entwicklung warten können. In einigen Fällen kann der Bedarf auch temporär sein und das Kraftwerk könnte an einem anderen Standort verlegt werden um dort ähnlich Aufgaben zu übernehmen.
Speziell für diesen rasch wachsenden Markt hat Siemens jetzt die SGT-A45 TR entwickelt, eine neue aeroderivative Gasturbine, integriert in einer mobilen Einheit, mit einer elektrischen Leistung von bis zu 44 Megawatt. Die Kraftwerkslösung kann in weniger als zwei Wochen am Bestimmungsort installiert und in Betrieb gesetzt werden und so schnell Strom erzeugen. Sie zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Leistungsdichte bei niedrigem Gewicht, hoher Wirtschaftlichkeit und flexiblen Einsatzmöglichkeiten aus. Die neue Turbine ist damit vor allem für Kunden mit dringendem Strombedarf oder Regionen mit einer wenig entwickelten Infrastruktur geeignet.
Die finnische Staatsbahn, die VR-Gruppe, hat bei Siemens 80 elektrische Lokomotiven vom Typ Vectron bestellt. Die neuen Loks sollen zuverlässig und langlebig auch unter den extremen Klimabedingungen in Skandinavien ihren Dienst tun. Durch umfangreiche Test- und Zulassungsfahrten in Schweden und Norwegen hat Siemens diese Tauglichkeit belegen können. Die dabei gewonnenen Erfahrungen fließen in die Lokomotiven für die VR-Gruppe ein. Für Siemens ist dies der bislang größte Einzelauftrag für die neue Lokomotiven-Generation Vectron und der erste Auftrag für dieses Modell in Breitspur.
Der Regionalverkehrsanbieter Sound Transit hat bei Siemens 152 neue Stadtbahnen vom Typ S70 für den Betrieb im Regionalnetz des Großraums Seattle und der Region Central Puget Sound im US-Bundesstaat Washington bestellt. Gebaut werden die Light Rail Vehicles (LRVs) im Siemens-Werk in Sacramento, Kalifornien. Die Testfahrten der neuen Flotte sollen 2019 beginnen.
Seit 2012 plante und entwickelte erstmals seit Jahrzehnten ein privates Unternehmen eine schnelle Intercity-Verbindung in den Vereinigten Staaten. Auf der Strecke der Florida East Coast Railway sollen täglich bis zu 16 Zugpaare von Miami Central über Fort Lauderdale nach West Palm Beach verkehren.
Die Verkehrsministerien von Kalifornien, Illinois und Maryland bestellten im Jahr 2014 zunächst 34 Charger-Lokomotiven bei mit der Option auf insgesamt 222 Loks. Der Auftragswert der 34 dieselelektrischen Passagierlokomotiven betrug damals rund 165 Millionen Euro (225 Millionen US-Dollar). Durch Bestellungen weiterer Bundesstaaten sowie durch das private Eisenbahnverkehrsunternehmen All Aboard Florida summiert sich die Zahl der bestellten Charger im Jahr 2017 auf insgesamt 81. Die Lokomotiven werden auf sogenannten Corridors der amerikanischen Bundesstaaten im Regional- und Fernverkehr eingesetzt, darunter von Caltrains (Kalifornien) als Amtrak Pacific Surfliner, in Washington als Amtrak Cascades und in Maryland beim Regionalnetzbetreiber MARC. Unter dem Markennamen "Brightline" werden zehn Charger im Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen Miami und West Palm Beach, später auch Orlando, eingesetzt.
Am Vormittag des 23. Februar hat der britische Minister für Energie und Industrie, Jesse Norman, den Grundstein für die Konverterstation im britischen Folkestone gelegt und somit den Startschuss für die Bauarbeiten am Hochspannungsgleichstromübertragungs-(HGÜ)-Projekt ElecLink gegeben. Im Auftrag von ElecLink Limited, einer hundertprozentige Tochter von Groupe Eurotunnel SE, liefert Siemens eine Stromverbindung zwischen dem französischen und dem britischen Stromnetz. Die HGÜ-Verbindung ElecLink wird die Zuverlässigkeit der Stromversorgung in den beiden Ländern verbessern und die Integration erneuerbarer Energiequellen in das Stromnetz fördern. Nach der Inbetriebnahme, die für Anfang 2020 geplant ist, wird ElecLink genug Strom übertragen, um jährlich mehr als 1,65 Millionen durchschnittliche Haushalte zu versorgen. ElecLink gehört zu den von der Europäischen Kommission ausgewiesenen Projekten von gemeinsamem Interesse, die zur Schaffung eines integrierten Energiemarktes in der Europäischen Union beitragen werden.
Das Wind-Serviceschiff (Service Operation Vessel – SOV) "Windea la cour" ist heute in Hamburg getauft worden. Das Spezialschiff wird noch diesen Sommer im Offshore-Windkraftwerk Gemini in den Niederlanden zum Einsatz kommen. Dies ist bereits das dritte SOV, das für Siemens in Dienst gestellt wird: Seit Sommer 2015 ist "Esvagt Faraday" im Offshore-Windkraftwerk Butendiek in der deutschen Nordsee im Einsatz; "Esvagt Froude" unterstützt den Offshore-Service für das Projekt EnBW Baltic II in der Ostsee. Ein viertes Spezialschiff soll für Siemens in den beiden deutschen Offshore-Projekte Sandbank und Dan Tysk eingesetzt werden. SOVs sind Bestandteil der innovativen Ansätze im Bereich Service für Offshore-Windenergie von Siemens und können einen wichtigen Beitrag leisten, um die Kosten für Strom aus Meereswindparks weiter zu senken.
Das Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerk "Fortuna" am Standort Lausward im Düsseldorfer Hafen, ist am 22. Januar 2016 erfolgreich an den Kunden und Betreiber, die Stadtwerke Düsseldorf, übergeben worden. Das Kraftwerk wartet gleich mit drei neuen Rekorden im weltweiten Vergleich auf: in der Abnahmemessung wurde eine maximale elektrische Netto-Leistung von 603,8 Megawatt (MW) erreicht und ein elektrischer Wirkungsgrad von rund 61,5 Prozent nachgewiesen. Darüber hinaus ist Block "Fortuna" in der Lage, Fernwärme bis zu einer Leistung von rund 300 MW für das Fernwärmenetz der Stadt Düsseldorf auszukoppeln – ein weiterer internationaler Spitzenwert für ein Kraftwerk mit nur einer Gas- und Dampfturbine. Der Gesamtnutzungsgrad des Brennstoffs Erdgas steigt damit auf bis zu 85 Prozent. Herzstück der GuD-Anlage "Fortuna" ist die extrem leistungsfähige Gasturbine SGT5-8000H von Siemens. Hocheffiziente und flexible GuD-Kraftwerke sind eine ideale Ergänzung zu erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne, deren Erzeugungsleistungen schwanken.
Allein in Chinas Megastädten leben insgesamt mehr als 260 Millionen Menschen - die gigantischen Städte wuchsen zuletzt mit einer Geschwindigkeit von fast zwei Prozent pro Jahr und leiden auf Grund des rasant steigenden Autoverkehrs zunehmend an Verkehrsproblemen. Dementsprechend hoch ist der Bedarf an Lösungen für die Weiterentwicklung des urbanen Schienenverkehrs. Siemens hat vom Kunden den Auftrag erhalten die Ninghe Metrolinie mit dem modernen CBTC Zugsicherungssystem Trainguard MT auszurüsten. Der Auftrag umfasst die CBTC-Streckenausrüstung für die 36 km lange Strecke sowie die ATC-Zugausrüstung der 24 Metrozüge. Langfristig sollen in Nanjing mehr als zehn U-Bahn-Linien entstehen – allein fünf davon werden oder sind bereits mit Siemens-Signaltechnik ausgestattet.Mit dem Betreiber Nanjing Metro Corporation verbindet Siemens eine langjährige Partnerschaft. Wie bereits die inzwischen 47 Kilometer lange Metro-Linie 1, die 2005 in Betrieb ging, wurde 2010 auch die Metrolinie 2 von Siemens ausgestattet. Sie bedient 26 Stationen und bildet die Ost-West-Tangente der Stadt Nanjing im Osten Chinas. Durch die Erweiterung der städtischen Metro um die Linie 2 umfasst das Streckennetz jetzt rund 85 Kilometer. Siemens hat auch die Linien 3 und 10, die seit April 2015 und Juli 2014 in Betrieb sind, mit Signal- und Steuerungstechnik ausgerüstet. Die Inbetriebnahme der Ninghe Intercity Line ist für Mitte 2017 geplant.
Das Dresser-Rand Geschäft, Teil der Siemens Division Power and Gas, hat seine erste kompakte Erdgas-Verflüssigungsanlage (Liquefied Natural Gas, LNG) für das Ten Man-LNG-Projekt im US-Bundesstaat Pennsylvania in Betrieb genommen. Die modulare, mobile LNGo-Technologie ermöglicht eine dezentrale Herstellung von LNG und kann nach kurzer Konstruktionszeit den lokalen Bedarf an Flüssiggas abdecken. Die kostengünstige Lösung ermöglicht dem Betreiber Frontier Natural Resources ungenutzte Gasvorkommen im Tenaska Resources LLC's Mainesburg Gasfeld auf dem Marcellus Schiefergasfeld zu fördern. Frontier Natural Resources ist ein unabhängiger Erdgasproduzent.Der Lieferumfang beinhaltet eine standardisierte LNGo-Anlage bestehend aus vier Modulen, eines für jeden Schritt im Verflüssigungsprozess. Das komplette System kann auf acht Lastwagen transportiert werden, wird nah am Gasfeld errichtet und benötigt mit rund 508 Quadratmetern kaum mehr Fläche als ein Basketballfeld. Die LNGo-Anlage hat den Betrieb nur vier Monate nach Vertragsabschluss aufgenommen und in den ersten 20 Tagen ungefähr eine halbe Million Liter Flüssiggas hergestellt."Dieses Projekt zeigt unsere einzigartige Fähigkeit, innovative Lösungen für Öl- und Gasanwendungen zu liefern und unseren Kunden dabei zu helfen, die Wertschöpfung ihrer Anlagen zu maximieren", sagte Michael Walhof, Vertriebsleiter für Distributed LNG Solutions für das Dresser-Rand Geschäft. "Wir sind stolz darauf, Frontier Natural Resources eine verlässliche und robuste Anlage zu bieten, um das LNG kostengünstig auf den Markt zu bringen."Mit vergleichsweise niedrigen Investitions- und Betriebskosten und der schnellen Installation der LNGo-Technik können Einnahmen aus bisher ungenutzten Gasvorkommen erzielt werden. Die kompakte Lösung kann in schwierigem Gelände oder abgelegenen Regionen errichtet werden. Dadurch entfallen lange Transportwege von zentralen Anlagen bis zum Einsatzort. Wo die erforderliche Pipeline-Infrastruktur fehlt, bietet die Anlage eine dezentrale Lösung und kann das bei Ölbohrungen oder der Gasförderung üblicherweise abgefackelte Erdölbegleitgas verwerten.