Additive Manufacturing hat das Potenzial eine neue Schlüsseltechnologie zu werden. Interessante Perspektiven eröffnen sich beispielsweise in der Fertigung von Gasturbinen. Siemens investiert deshalb von Anfang an in diese neue Technologie und treibt die Industrialisierung sowie Kommerzialisierung des Verfahrens voran. Beim Additive Manufacturing werden Objekte Lage für Lage aus einem schichtförmig aufgebauten CAD-Modell erstellt. Auf diese Weise entstehen aus puderförmigen Hochleistungswerkstoffen Präzisionslösungen. Siemens ist Vorreiter im Bereich Additive Manufacturing und verwendet die Technologie für das sogenannte Rapid Prototyping. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen bereits serienreife Lösungen zur Fertigung von Brennerdüsen und für die Reparatur von Brennerspitzen für Gasturbinen. Erst kürzlich konnte Siemens einen weiteren Durchbruch erzielen: Die ersten vollständig mittels Additive Manufacturing gefertigten Gasturbinenschaufeln haben die Tests unter Volllastbedingungen erfolgreich bestanden.
Das Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerk "Fortuna" am Standort Lausward im Düsseldorfer Hafen, ist am 22. Januar 2016 erfolgreich an den Kunden und Betreiber, die Stadtwerke Düsseldorf, übergeben worden. Das Kraftwerk wartet gleich mit drei neuen Rekorden im weltweiten Vergleich auf: in der Abnahmemessung wurde eine maximale elektrische Netto-Leistung von 603,8 Megawatt (MW) erreicht und ein elektrischer Wirkungsgrad von rund 61,5 Prozent nachgewiesen. Darüber hinaus ist Block "Fortuna" in der Lage, Fernwärme bis zu einer Leistung von rund 300 MW für das Fernwärmenetz der Stadt Düsseldorf auszukoppeln – ein weiterer internationaler Spitzenwert für ein Kraftwerk mit nur einer Gas- und Dampfturbine. Der Gesamtnutzungsgrad des Brennstoffs Erdgas steigt damit auf bis zu 85 Prozent. Herzstück der GuD-Anlage "Fortuna" ist die extrem leistungsfähige Gasturbine SGT5-8000H von Siemens. Hocheffiziente und flexible GuD-Kraftwerke sind eine ideale Ergänzung zu erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne, deren Erzeugungsleistungen schwanken.
Das 3i-Programm ist das Siemens-weite Verfahren zur Förderung, Umsetzung und Prämierung von Mitarbeiterideen und –initiativen. Eine 3i-Idee ist ein sinnvoller Vorschlag, wenn dieser erkennen lässt "was" verbessert werden soll, "wie" etwas verbessert werden soll und, dass seine Verwirklichung für unsere Kunden, Mitarbeiter und/oder Siemens eine tatsächliche Verbesserung sein kann.
Am 2. März 2017 haben die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, der ägyptische Präsident Abdel Fattah El-Sisi, der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Joe Kaeser und weitere hochrangige Vertreter an der symbolischen Einweihung der ersten Phase des Siemens Megaprojekts in Ägypten teilgenommen. Die Veranstaltung setzte einen bedeutenden Meilenstein in Richtung Projektfertigstellung.Siemens hat zusammen mit dem ägyptischen Ministerium für Elektrizität und Erneuerbare Energie und seinen lokalen Partnern Orascom Construction und Elsewedy Electric am 24. Juli 2018 die Fertigstellung des Megaprojekts in Ägypten in Rekordzeit bekanntgegeben. Durch die drei neuen Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerke in Beni Suef, Burullus und New Capital erhöht sich die Kapazität zur Stromerzeugung in Ägypten um 14,4 Gigawatt (GW). Diese Leistung reicht aus, um bis zu 40 Millionen Menschen zuverlässig und effizient mit elektrischer Energie zu versorgen. Mit der feierlichen Inbetriebnahme und dem Start des Betriebs der drei Anlagen konnten Siemens und Ägypten einen neuen Weltrekord bei der Abwicklung moderner beschleunigter Kraftwerksprojekte vermelden: 14,4 Gigawatt in nur 27,5 Monaten. Zum Vergleich: Die Bauzeit für einen einzelnen GuD-Block mit 1.200 Megawatt Leistung liegt normalerweise bei rund 30 Monaten. Für das Megaprojekt in Ägypten hat Siemens insgesamt zwölf dieser Kraftwerksblöcke parallel in neuer Bestzeit errichtet und ans Netz gebracht.Nach der Auslieferung von mehreren Siemens Gasturbinen des Typs SGT5-8000H, trat im Dezember 2016 auch die erste Dampfturbine für das Megaprojekt ihre Reise von der Siemens-Fertigung in Mülheim bis zur Kraftwerksanlage Beni Suef in Ägypten an. Die Schlüsselkomponenten der 670-Tonnen schweren Fracht wurden mit einem Schwerlastkran aus der Fertigungshalle in das bereitstehende Transportschiff im Binnenhafen der Anlage gehoben. Das Schiff transportierte die SST-5000-Dampfturbine von Mülheim aus bis zum Hochseehafen in Antwerpen. Dort wurde die Turbine in ein Schwergutschiff verladen und nach Ägypten verschifft.Nach der Installation wird durch die heißen Abgase der Gasturbinen Dampf erzeugt, mit dem die Dampfturbine angetrieben wird. So wird die Gesamtleistung und Effizienz des Kraftwerks erhöht. Insgesamt liefert Siemens zwölf SST-5000-Dampfturbinen an die ägyptischen Kraftwerke in Beni Suef, Burullus und New Capital. Jede dieser Dampfturbinen wird im Siemens-Werk in Mülheim gefertigt.
Am 24. Januar 2018 hat die Reise des leistungsstärksten Hochspannungsgleichstromübertragungs (HGÜ)-Transformator aus dem Trafowerk in Nürnberg nach China begonnen. Der Trafo wird zunächst auf einem Spezialtransporter zum Hafen in Nürnberg transportiert und dort auf ein Schiff verladen. Dann wird er über den Main- Donau-Kanal nach Rotterdam transportiert und nach China verschifft, wo er nach mehreren Wochen auf hoher See ankommen wird. Im Juli 2016 hat Siemens den Auftrag zur Fertigung von vier Transformatoren dieses Types erhalten. Ein gutes Jahr später wurde der weltweit erste 1.100kV-Transformator fertiggestellt und hat die Tests im Prüffeld erfolgreich bestanden. Die enormen Abmaße – er ist 37,5 Meter lang, 14,4 Meter hoch und 12 Meter breit – haben das Team vor einige logistische Herausforderungen gestellt. Im Betrieb wiegt der Transformator knapp 900 Tonnen und sein Wirkungsgrad liegt deutlich über 99% der Nennleistung. Der Transformator ermöglicht erstmals die verlustarme Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ) über eine Rekordreichweite von 3.284 Kilometern mit einer Übertragungsleistung von zwölf Gigawatt. HGÜ-Transformatoren sind Teil der Konverterstation, die am Anfang der Übertragungsleitung Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln, und am Ende der Leitung wieder zurück umwandeln. Die Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom hilft, die Energie verlustarm zu übertragen. Transformatoren sind Kernkomponenten einer HGÜ-Linie: Dank des Transformators kann bei dem Projekt Changji-Guquan weltweit zum ersten Mal Gleichstrom mit gigantischen 1.100 Kilovolt übertragen werden. Der Transformator ermöglicht nicht nur die Übertragung bei einem Rekordspannungspegel, sondern ist mit einer Leistung von 587 Megavoltampere der leistungsstärkste getestete Transformator der Welt. Siemens hat damit eine neue Dimension der Hochspannungs-Gleichstromübertragung erreicht. Die HGÜ-Linie von Changji nach Guquan wird von dem chinesischen Netzbetreiber State Grid Corporation (SGCC) betrieben und soll 2019 in Betrieb gehen.
Das Wind-Serviceschiff (Service Operation Vessel – SOV) "Windea la cour" ist heute in Hamburg getauft worden. Das Spezialschiff wird noch diesen Sommer im Offshore-Windkraftwerk Gemini in den Niederlanden zum Einsatz kommen. Dies ist bereits das dritte SOV, das für Siemens in Dienst gestellt wird: Seit Sommer 2015 ist "Esvagt Faraday" im Offshore-Windkraftwerk Butendiek in der deutschen Nordsee im Einsatz; "Esvagt Froude" unterstützt den Offshore-Service für das Projekt EnBW Baltic II in der Ostsee. Ein viertes Spezialschiff soll für Siemens in den beiden deutschen Offshore-Projekte Sandbank und Dan Tysk eingesetzt werden. SOVs sind Bestandteil der innovativen Ansätze im Bereich Service für Offshore-Windenergie von Siemens und können einen wichtigen Beitrag leisten, um die Kosten für Strom aus Meereswindparks weiter zu senken.
In vielen Regionen weltweit hält die vorhandene Energieinfrastruktur oft mit dem rasch wachsenden Strombedarf nicht Schritt. Der Bedarf nach einer zuverlässigen Stromversorgung - eine Grundvoraussetzung für ökonomische Entwicklung - wächst schneller als sie durch die Installation von traditionellen Kraftwerken gedeckt werden kann. Die Aufgabe besteht hier darin, schnell eine effiziente Stromversorgung für Regionen aufzubauen, die nicht auf eine allmähliche Entwicklung warten können. In einigen Fällen kann der Bedarf auch temporär sein und das Kraftwerk könnte an einem anderen Standort verlegt werden um dort ähnlich Aufgaben zu übernehmen.Speziell für diesen rasch wachsenden Markt hat Siemens jetzt die SGT-A45 TR entwickelt, eine neue aeroderivative Gasturbine, integriert in einer mobilen Einheit, mit einer elektrischen Leistung von bis zu 44 Megawatt. Die Kraftwerkslösung kann in weniger als zwei Wochen am Bestimmungsort installiert und in Betrieb gesetzt werden und so schnell Strom erzeugen. Sie zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Leistungsdichte bei niedrigem Gewicht, hoher Wirtschaftlichkeit und flexiblen Einsatzmöglichkeiten aus. Die neue Turbine ist damit vor allem für Kunden mit dringendem Strombedarf oder Regionen mit einer wenig entwickelten Infrastruktur geeignet.