Die Siemens AG will im anhaltend schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld im Geschäftsjahr 2009 das Ergebnis der Sektoren vom Vorjahr von 6,6 Mrd. EUR übertreffen. Im zweiten Quartal legte das Ergebnis der Sektoren dank eines breit gefächerten Ergebniszuwachses im Sektor Energy im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent auf 1,844 Mrd. EUR zu. Im Halbjahr erzielte Siemens somit ein Ergebnis der Sektoren von 3,876 Mrd. EUR. Der Umsatz legte im zweiten Quartal angeführt von Zuwächsen in den Sektoren Energy und Healthcare um fünf Prozent auf 18,955 Mrd. EUR zu. Während der Auftragseingang mit 20,864 Mrd. EUR um elf Prozent unter dem Vorjahreswert lag, blieb das Book-to-Bill-Verhältnis über eins. Der Auftragsbestand der drei Sektoren legte im Quartal nochmals auf aktuell 87 Mrd. EUR zu und beinhaltete keine wesentlichen Stornierungen von Aufträgen.
Die Siemens AG will die Zusammenarbeit mit den Lieferanten deutlich effizienter gestalten und hat dazu eine Einkaufsinitiative gestartet. „Wir haben den Wandel bei Siemens mit Nachdruck vorangetrieben, um das Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Diese Maßnahmen zahlen sich bereits für unsere Kunden aus. Nun wollen wir das Zusammenspiel mit unseren Lieferanten nachhaltig verbessern“, sagte Peter Löscher, Vorsitzender des Vorstands von Siemens. Weiter erklärte Barbara Kux, Leiterin Supply Chain Management und Mitglied im Siemens-Vorstand: „Wir haben uns intern mit unserer Einkaufsinitiative ehrgeizige Ziele gesetzt. Dabei gehen wir einen anderen Weg als unsere Wettbewerber. An den Einsparzielen sollen sich unsere Einkäufer messen lassen – das muss nicht öffentlich erfolgen. Beim Preispoker lässt sich niemand gerne von Mitspielern in die Karten schauen.“
Eine einzigartige mobile Ausstellung präsentiert von April bis November 2009 neueste Entwicklungen von Wissenschaft und Technik am Standort Deutschland. In zwölf Zugwagen bietet die „Expedition Zukunft“ auf über 300 Metern Länge „Zukunft zum Anfassen und Mitmachen“. Siemens unterstützt die Ausstellung als einer von drei Zugpartnern aus der Wirtschaft. „Nachhaltigkeit ist für mich die dringendste Frage des 21. Jahrhunderts“, sagte Vorstandsvorsitzender Peter Löscher. „Sie ist auch ein Schlüsselthema des Wissenschaftszuges. Deshalb fördern wir mit Überzeugung diese spannende Reise in die Welt von morgen.“ Mit 13 Exponaten zu Themen wie Energie und Umwelt, Gesundheit, Mobilität oder städtisches Leben sowie begleitenden Aktivitäten an etlichen Halteorten des Zuges veranschaulicht Siemens zukunftsprägende Forschungsthemen und Innovationen. Der Zug wird vom Bundesforschungsministerium unterstützt und gehört zu den zentralen Veranstaltungen der Bundesregierung im Wissenschaftsjahr 2009 und anlässlich des 60. Gründungsjubiläums der Bundesrepublik Deutschland.
Der weltweit erste Generator mit Spulen aus Hochtemperatur-Supraleitern (HTS) läuft nun seit einem halben Jahr in Nürnberg problemlos im Dauerbetrieb. Jetzt präsentieren die Siemens-Wissenschaftler das Forschungs- und Entwicklungsprojekt auf dem Gemeinschaftsstand „SuperconductingCity“ während der Hannover Messe. Im Zuge der Erprobung haben die Forscher von Siemens Corporate Technology und Marine Solutions sowie Large Drives den Generator über einen Transformator an das 20-Kilovolt-Netz des Siemens-Standortes in Nürnberg synchronisiert. Er stützt dort als Phasenschieber das Netz, indem er den Blindleistungsbezug anderer Verbraucher kompensiert. Ein erster Markt für den Generator sind Offshore-Anwendungen und der Einsatz auf Schiffen. Dafür bauen die Siemens-Forscher derzeit auch einen HTS-Propellermotor.
Siemens stellt im Geschäftsjahr 2009 bundesweit erneut 250 zusätzliche Ausbildungsplätze für benachteiligte Jugendliche zur Verfügung. Dazu investiert das Unternehmen zum zweiten Mal in Folge 30 Mio. EUR. „Wir engagieren uns ganz bewusst für diese Jugendlichen. Ohne solide Ausbildung haben sie gerade in diesen schwierigen Zeiten kaum eine Chance“, so Siemens-Personalvorstand Siegfried Russwurm. „Qualifizierte junge Menschen sind unser wichtigstes Kapital für die Zukunft. Auf das Potenzial verborgener Talente wollen wir nicht verzichten.“ Mit dem Programm will das Unternehmen Jugendlichen eine Chance geben, die – oft auch migrationsbedingt – wegen mangelnder Schulleistungen oder Defiziten bei ihren Basiskompetenzen bisher keinen Ausbildungsplatz bekommen haben.
Beim Siemens Schülerwettbewerb 2009 in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik zum Thema „Auf H2Ochtouren forschen!“ stehen jetzt die Gewinner fest: Sie kommen aus Lüdenscheid, Michelstadt und Waren (Müritz). Bundesweit haben 409 Schülerinnen und Schüler der Klassen 11 bis 13 an neuen Ideen und Lösungsansätzen zum effektiven Umgang mit der knappen Ressource gearbeitet, 103 Arbeiten wurden eingereicht. Siemens veranstaltet den Wettbewerb in Kooperation mit den technischen Universitäten in Aachen, Berlin und München.
Siemens hat seinen Wohnungsbestand an ein Konsortium, bestehend aus der Wohnbau GmbH (Bonn), der GBW Gruppe (München) und der Volkswohnung GmbH (Karlsruhe) verkauft. Die Interessen aller Mieter wurden dabei umfänglich mit Belegungsrechten und Kündigungsschutzvereinbarungen berücksichtigt. Zudem gibt es Beschränkungen bei Mietsteigerungen und beim Weiterverkauf. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der Kartellbehörde.
Siemens wird die Vielfalt im Management, Diversity genannt, stärker fördern und hat sie daher zu einem festen Bestandteil seiner Unternehmensstrategie gemacht. „Internationalität ist eine unserer großen Stärken. Siemens verfügt rund um den Erdball über einen riesigen Talentpool. Diesen Wettbewerbsvorteil werden wir konsequent weiterentwickeln“, so Siemens-Chef Peter Löscher. Um jeweils den besten Kandidaten oder die beste Kandidatin für eine Position zu finden, setzt das Unternehmen insbesondere auf die weltweite Identifizierung und Förderung von Leistungsträgern. Internationale Netzwerke sollen dabei die Sichtbarkeit dieser Talente über Ländergrenzen hinweg erhöhen. „Bis 2011 werden wir die Vielfalt innerhalb unserer Führungsmannschaft weltweit systematisch ausbauen“, sagte Jill Lee, Chief Diversity Officer bei Siemens. Ferner werden eigens benannte Diversity-Botschafter diesen Ansatz stärker in die Unternehmenskultur hineintragen.