„Wir messen dem Thema Elektromobilität sehr große Bedeutung zu und wollen als Partner sowohl für die Autoindustrie als auch für die Energieversorger diesen Markt maßgeblich mitgestalten“, betonte Wolfgang Dehen. „Diese Branchen werden durch die Elektromobilität zusammenwachsen. Kein anderes Unternehmen verfügt so umfassend über Produkte und Lösungen für die dafür notwendige Prozesskette wie Siemens – von der Energieerzeugung über die intelligenten Stromnetze bis zu den Ladetechniken und dem Antriebsstrang der Fahrzeuge. Wir bewegen uns zügig in ein neues Stromzeitalter – und dies wird Siemens mitgestalten.“
Das fortschreitende Wachstum der Weltbevölkerung, die Verknappung der Ressourcen und der globale Klimawandel fordern ein Umdenken auch bei den heutigen Mobilitätsansprüchen. Auf dem Weg zu nachhaltiger Mobilität ist Strom die beste Lösung, denn Strom ist effizienter und sicherer als andere Energieträger. Der Wirkungsgrad in einem Elektroauto liegt mehr als doppelt so hoch wie bei Verbrennungsmotoren. Zudem lässt sich Strom in einem nachhaltigen Energiemix umweltfreundlich und CO2-arm bis CO2-frei erzeugen, beispielsweise durch Windparks oder Solaranlagen. Darüber hinaus können Elektroautos die Entwicklung erneuerbarer Energien unterstützen, weil ihre Batterien als Zwischenspeicher dienen können. Damit könnte das Problem gelöst werden, dass erneuerbare Energiequellen auch dann Strom liefern, wenn er nicht gebraucht wird, etwa nachts. Die Batterien von Elektroautos könnten mit dieser Energie geladen werden und später, wenn die Nachfrage wieder steigt, Strom sogar ins Netz abgeben.
„Weltweit gibt es eine Milliarde Kraftfahrzeuge. Sie tragen knapp ein Fünftel zu den weltweiten CO2-Emissionen bei. Aufstrebende Märkte wie China setzen daher stark auf die nachhaltige Mobilität durch Elektrofahrzeuge und fördern sie ganz konsequent. Dies gilt ebenso für die Batterietechnologien und den Aufbau intelligenter Stromnetze“, stellte der designierte Konzernprojektleiter „Smart Grid Applications“ Richard Hausmann fest. Als Siemens-Chef für China und Südostasien verfolgte Hausmann zuvor die Entwicklungen der Elektromobilität in diesen dynamischen Märkten und wird nun seine Erfahrungen in das umfassende Konzernprojekt bei Siemens einbringen.
Die Elektrische Viktoria – Vorreiter bei Elektromobilität in Berlin
Siemens kann bei der Elektromobilität auf lange gewachsene Kompetenzen zurückgreifen. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts leistete das Unternehmen auf diesem Gebiet Pionierarbeit –gerade in Berlin: ob beim Bau der ersten elektrischen Straßenbahn, der ersten U-Bahn in Berlin am Potsdamer Bahnhof oder der ersten elektrischen Ampelanlage Deutschlands. Ab 1905 wurde in den Berliner Siemens-Schuckert-Werken die „Elektrische Viktoria“ gebaut, das erste Elektroauto, das in etwa 50 Exemplaren als elegantes Hoteltaxi und Lieferwagen im Alltagseinsatz war – mit einer Geschwindigkeit bis 30 km/h und einer Reichweite von 80 km pro Batterieladung. Im Auftrag von Siemens hat die Firma Hubert Drescher Karosseriebau diese Pionierin der Elektromobilität innerhalb von zehn Monaten detailgetreu nachgebaut.
Auch heute ist Siemens wieder Wegbereiter der modernen Elektromobilität, ob mit Demonstrationsfahrzeugen wie den eRUF-Sportwagen oder einem Elektromotorrad oder als Kooperationspartner in einer Vielzahl nationaler und internationaler Projekte, die die Integration von Elektroautos in die Strominfrastruktur untersuchen: etwa das dänische EDISON-Projekt, Harz.EE-Mobility oder auch Projekte mit Autoherstellern und Energieversorgern in Berlin und München.