Siemens will bis Ende des Geschäftsjahres 2014 die Umsatzmarke von 40 Milliarden Euro mit grünen Technologien übertreffen. Siemens hat im Geschäftsjahr 2010 mit Produkten und Lösungen des Umweltportfolios rund 28 Milliarden Euro nach vergleichbar knapp 27 Milliarden Euro im Vorjahr erlöst. Das ursprüngliche Umsatzziel von mindestens 25 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2011 wurde damit deutlich früher als geplant erreicht. Erstmals wurden 2010 auch hocheffiziente Transformatoren der neusten Generation in das grüne Portfolio des Technologiekonzerns aufgenommen. „Grüne Innovationen sind unser Lebenselixier. Wir sind weltweit der größte Anbieter von Umwelttechnologien. Den Vorsprung vor den wichtigsten Wettbewerbern wollen und werden wir ausbauen“, sagte Barbara Kux, im Siemens-Vorstand zuständig für Nachhaltigkeit und damit für die Weiterentwicklung des Umweltportfolios.
Siemens hat mit Enel Green Power ein Rahmenabkommen zur Lieferung von bis zu 260 Windenergieanlagen für verschiedene Windparks in Europa abgeschlossen. Die Gesamtkapazität der Onshore-Anlagen liegt bei 600 Megawatt, was ausreichen würde, um mehr als 350.000 europäische Haushalte mit sauberer Windenergie zu versorgen. Die Rahmenvereinbarung mit dem Tochterunternehmen des italienischen Versorgers Enel S.p.A. sieht die Lieferung der Anlagen zwischen 2011 und 2014 vor und beinhaltet eine Option zur Lieferung von Windturbinen im Volumen von weiteren 600 Megawatt. Auch die Wartung der Turbinen ist Teil des Rahmenabkommens.
Siemens hat den Auftrag über die Lieferung von 80 Windenergieanlagen für den Windpark Dan Tysk in der deutschen Nordsee erhalten. Mit einer Gesamtleistung von 288 Megawatt wird der Park 500.000 deutsche Haushalte ab 2014 mit sauberem Strom versorgen. Auftraggeber ist die Dan Tysk Offshore Wind GmbH, an der Vattenfall Europe mit 51 Prozent und die Stadtwerke München mit 49 Prozent beteiligt sind. „Siemens ist weltweit die Nummer 1 im Offshore-Windgeschäft und übernimmt mit diesem Auftrag auch in Deutschland den vordersten Platz“, sagte Wolfgang Dehen, Vorstand der Siemens AG und CEO des Sektors Energy. Siemens startet zudem mit einem völlig neuen Geschäft in Deutschland: der Wartung von Netzanbindungen zwischen Festland und Windparks auf hoher See. Erstmals wurde Siemens vom Netzbetreiber TenneT beauftragt, den Service für die Anbindung zweier Nordsee-Windparks zu übernehmen. An der Nordseeküste und in Hamburg will Siemens zudem bis zu 100 neue Jobs im Windkraft-Geschäft schaffen.
Die Siemens AG hat ihre weltweit besten Lieferanten des Geschäftsjahres 2010 ausgezeichnet. Die vier Auszeichnungen teilten sich zwei Großkonzerne und zwei Mittelständler. Die Gesamtwertung gewann das US-Unternehmen Texas Instruments. Darüber hinaus wählte Siemens die Trips Group Deutschland zum innovativsten Lieferanten, die Franke GmbH mit Sitz in Aalen als Besten im Bereich globale Wertschöpfung und die Deutsche Post DHL zum nachhaltigsten Unternehmen. „Siemens steht für Innovationskraft und Nachhaltigkeit – darum sind uns herausragende Leistungen unserer Lieferanten in diesen Kategorien besonders wichtig“, sagte Barbara Kux, Mitglied des Vorstands der Siemens AG.
Die Siemens AG startet einen breit angelegten Flottenversuch mit Elektrofahrzeugen. 100 Mitarbeiter werden die Autos im Alltagseinsatz testen. Die ersten 20 Fahrzeuge – je zehn in Erlangen und München – werden Ende November übergeben, weitere folgen in den kommenden Monaten an beiden Standorten sowie in Berlin. Siemens bietet den Mitarbeitern zudem kostenloses Stromtanken an. „Wir wollen in diesem Flottenversuch das Zusammenspiel von Auto und Stromnetz optimieren – etwa wenn viele Elektroautos gleichzeitig Strom laden“, erklärte Prof. Dr. Gernot Spiegelberg, Leiter der Konzeptentwicklung Elektromobilität in der zentralen Forschung bei Siemens. Das Unternehmen präsentiert neueste Entwicklungen für die Elektromobilität auf der Messe eCarTec vom 19. bis 20. Oktober 2010 in München.
Siemens-Mitarbeiter tragen mit ihren Ideen seit 100 Jahren zur ständigen Verbesserung im Unternehmen bei. Das 3i-Programm, wie das Vorschlagswesen seit 1997 heißt, fördert Ideen und Impulse der Mitarbeiter und belohnt diese Initiativen. „Siemens hat eine enorme Zahl von motivierten Mitarbeitern, da ist ein riesiges kreatives Potenzial vorhanden. Dieses wollen wir nutzen und durch das 3i-Programm ausbauen“, sagt Siemens-Personalvorstand Brigitte Ederer. Dank der über 1,5 Millionen realisierten Ideen der Mitarbeiter konnten mehr als drei Milliarden Euro eingespart werden. Diesem Engagement steht eine Prämiensumme von 300 Millionen Euro gegenüber.
Der Spendenaufruf von Siemens für die Flutopfer in Pakistan ist auf große Resonanz gestoßen. Insgesamt kamen in den vergangenen Wochen mehr als zwei Millionen Euro in Deutschland zusammen. Der Betrag setzt sich aus Spenden der Mitarbeiter und des Unternehmens zusammen.
Siemens rechnet im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erneut mit einem Zuwachs beim Auftragseingang und Umsatz der Sektoren sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Vorquartal. „Operativ können wir mit dem vierten Quartal aller Voraussicht nach sehr zufrieden sein. Besonders beim Auftragseingang sehen wir eine weitere Belebung des Geschäfts“, sagte Finanzvorstand Joe Kaeser am Montag in München. Die operative Ertragskraft der ersten drei Quartale dürfte auch im Schlussquartal anhalten. Das Ergebnis der Sektoren erwartet Siemens über dem Vorjahreswert von 1,9 Milliarden Euro – abzüglich der angekündigten Wertberichtigung für das Diagnostik-Geschäft von voraussichtlich bis zu 1,4 Milliarden Euro. Im Ergebnis der Sektoren dürften Restrukturierungskosten von rund 150 Millionen Euro enthalten sein, und damit dank der Geschäftsbelebung weniger als zuletzt noch erwartet.
Siemens hat mit dem Gesamtbetriebsrat des Unternehmens und der IG Metall eine unbefristete Vereinbarung zu künftigen Restrukturierungen und Strukturänderungen in Deutschland getroffen. „Das ist ein klares und langfristiges Bekenntnis zum Standort Deutschland. Siemens ist ein verantwortungsvoller Arbeitgeber. Jeder einzelne Mitarbeiter ist uns wichtig“, sagte Peter Löscher, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG.