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Feature27. Mai 2021Siemens AGMünchen

Vor 30 Jahren, am 29. Mai 1991, wurde mit einer Sternfahrt von sechs ICE 1 nach Kassel-Wilhelmshöhe der Hochgeschwindigkeitsverkehr in Deutschland eingeläutet. Wenige Tage später, am 2. Juni 1991, nahmen die ersten ICE-Züge den Verkehr in Deutschland auf. Durch die Neubaustrecken Hannover–Würzburg und Mannheim–Stuttgart verkürzten sich die Reisezeiten auf den Nord-Süd-Verbindungen um bis zu zwei Stunden. Die ICE-Familie wird in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt: 1996 wird der ICE 2 und bereits vier Jahre später der ICE 3 vorgestellt. Während der ICE 1 und der ICE 2 unter Siemens-Beteiligung entwickelt und gebaut wurden, ist der ICE 3 eine komplette Eigenentwicklung von Siemens. Er ist erstmals auch für den grenzüberschreitenden Verkehr in die Niederlande, nach Frankreich und Belgien einsetzbar, da er auf die vier unterschiedlichen Netzspannungen und die verschiedenen Zugsicherungssysteme ausgelegt ist. Es sind Deutschlands erste Hochgeschwindigkeitszüge für Spitzengeschwindigkeiten von über 300 km/h. Die Antriebskomponenten sind vollständig unter dem Zug verteilt, die Sitzplatzkapazität kann dadurch deutlich erhöht werden.
2016
beginnt mit dem ICE 4 von Siemens Mobility eine neue Ära im ICE-Verkehr der
Deutschen Bahn. Der ICE 4 wird mit seiner flexiblen Zuglänge und dem großen
Platzangebot (918 Sitzplätze im 13-Teiler) das neue Rückgrat des Fernverkehrs.
Die Züge verfügen über eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h (zukünftig bis zu 265 km/h). Es ist der bis heute größte Auftrag in der Geschichte von
Siemens Mobility. Aktuell verstärkt alle drei Wochen ein neuer ICE 4 die
Fernverkehrsflotte der DB. Bis 2024 wird Siemens Mobility insgesamt
137 ICE4-Züge an die Deutsche Bahn liefern. Im Juli 2020 beauftragte die
Deutsche Bahn Siemens Mobility zusätzlich mit der Lieferung von 30 Hochgeschwindigkeitszügen
vom Typ ICE 3 neo (Velaro MS). Technisch basiert der neue Zug auf der
bewährten Velaro-Plattform des ICE 3.
Daten & Fakten:
- Ein ICE* besteht aus rund 5800 Komponenten von 320 Zulieferern, in Summe sind das rund 40.000 Teile, mehr als 320 km Kabel und 18 km Schweißnähte pro Fahrzeug, hinzu kommen mehr als 630 Testdokumente mit über 30.000 Seiten. (*am Beispiel eines ICE3, Baureihe 407)
- Die Fahrzeuge zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit aus, die Nutzungsdauer beträgt in der Regel mehr als 30 Jahre. Der ICE „Gütersloh“ beispielsweise ist ein ICE 1 (Baureihe 401), hat die Triebzugnummer 158 und wurde im Juni 1991 in Betrieb genommen. Seitdem hat er zuverlässig rund 15 Millionen Kilometer abgespult, was in etwa 39-mal der durchschnittlichen Strecke von der Erde zum Mond entspricht (384.000 Kilometer).
- Die Recyclingquote der ICE-Züge liegt bei mehr als 95 Prozent, beim ICE 3 sind es beispielsweise 98,1% (Baureihe 407).