Veranschaulicht werden die branchenspezifische Umsetzung des Digital Enterprise und der Einsatz von Zukunftstechnologien unter anderem an zwei Highlight-Showcases: In der Chemieindustrie wird damit in einer komplett virtuell abgebildeten Greenfield-Anlage mit Labor-, Automatisierungs- und Steuerungstechnologie eine nachhaltige und ökologische Produktion von Polyamiden aus Biomasse ermöglicht.
Am Beispiel der Automobilindustrie wird die Nutzung von Digitalem Zwilling, additiver Fertigung, innovativer Robotik und autonomen Fahrzeugen für eine flexible und effiziente Elektroauto- und Batterieproduktion gezeigt.
"Mit der Weiterentwicklung unseres Digital-Enterprise-Portfolios um Produktinnovationen und Zukunftstechnologien verhelfen wir unseren Kunden zu noch mehr Wettbewerbsvorteilen in ihrer Industrie", sagt Jan Mrosik, CEO der Digital Factory Division. "Dazu gehören auch moderne Datenanalyseverfahren durch Edge- oder Cloud Computing. Mit Mendix haben wir nun einen Marktführer im Bereich der Low-Code-App-Entwicklung an Bord: Mit seiner Plattform und den dazugehörigen Tools und Services können Anwender ihre Apps bis zu zehnmal schneller erstellen." Nutzer profitieren zudem vom wachsenden Ökosystem rund um das offene, cloudbasierte IoT-Betriebssystem MindSphere. So sind mittlerweile rund 90 Mitglieder in mehreren, unabhängigen MindSphere-World-Nutzerorganisationen in Europa (Deutschland, Italien) und Südostasien (Singapur) organisiert.
Zu den Produktinnovationen gehört eine neue Version der Software NX mit Machine Learning (ML)- und Artificial Intelligence (AI)-Funktionen. Dadurch kann die Software anstehende Arbeitsschritte vorhersagen und die Benutzeroberfläche vorausschauend aktualisieren. Die Funktionen unterstützen Benutzer dabei, die Software noch effizienter einzusetzen und die Produktivität zu erhöhen. Zudem stellt Siemens mit dem Modul "Electrical Design" eine eigene E-CAD Funktionalität für das mechatronische Engineering von Maschinen und Produktionslinien vor.
Neue Maßstäbe in der Prozessleittechnik
"Wir denken die Prozessleittechnik neu und werden auf der Hannover Messe unser innovatives Prozessleitsystem vorstellen", erklärt Eckard Eberle, CEO der Process Automation Business Unit. "Das vollständig webbasierte System sowie das Multi-User Konzept für Engineering und Betrieb ermöglichen unseren Kunden völlig neue, effiziente Arbeitsweisen." Expertenwissen kann überall und immer zum Einsatz kommen. Mit der innovierten Simatic-PCS 7-Hardware sind Kunden heute schon auf das neue System bestens vorbereitet.
Kunden profitieren zudem von PlantSight, das Daten aus mehreren Datenquellen zusammenbringt und so einen schnellen Zugriff auf bisher nicht zugängliche Informationen ermöglicht. Durch die Synchronisation der realen Anlage mit den dazugehörigen Engineering-Daten entsteht der digitale Zwilling der Produktion. Anlagenbetreiber können dabei auf eine hohe Vertrauenswürdigkeit und Informationsqualität für stetige Betriebsbereitschaft und mehr Zuverlässigkeit zählen.
Als weitere Innovation stellt Siemens auf der Messe die neuen CloudConnect-Produkte vor, die eine Datenübertragung von der Feldebene an verschiedene Cloud-Plattformen ermöglichen.
Intelligente Automatisierungskonzepte als Basis für die Digitalisierung.
"Mit TIA bieten wir intelligente Automatisierungskonzepte und damit die Basis für die Digitalisierung. Dabei integrieren wir für die Zukunft der Automation auch neue Technologien wie Edge Computing und Artificial Intelligence in das TIA Ökosystem. Die Kombination mit unseren heutigen Software-Umgebungen ermöglicht eine völlig neue Nutzung von Produktionsdaten und bringt dadurch eine erhebliche Produktivitätssteigerung", sagt Ralf-Michael Franke, CEO der Factory Automation Business Unit. Auf der Messe zeigt Siemens einen Anwendungsfall, der bereits im Siemens-Werk Amberg Anwendung findet. Bei der Produktion von Simatic-Produkten hat die Einbindung von Edge Computing, Artificial Intelligence und MindSphere bei der Qualitätsprüfung von Leiterplatten durch Röntgengeräte ihre Vorteile gezeigt: Dadurch konnte die Anzahl erforderlicher Endkontrollen deutlich gesenkt werden. Zu den Produktneuheiten gehört außerdem eine neue Generation High-End-Industrie PCs mit Intel-Prozessoren der 8. Generation. Zudem wird ein innovatives Antriebs- und Steuerungskonzept vorgestellt, bei dem Siemens und Festo das Multi-Carrier-System in das Bosch Rexroth Transfersystem integrieren. Mit diesem lassen sich Fertigungsprozesse, etwa in der Batteriefertigung, flexibler und effizienter gestalten.
Innovative Lösungen für Digitalisierung im Maschinenbau
"Digitalisierung ist der Produktivitätstreiber Nummer Eins für unsere Maschinenbaukunden aus allen Branchen. Das gilt für die klassischen Werkzeug- und Produktionsmaschinenbauer und -anwender ebenso wie für die Kunden von Maschinen im Umfeld von Additive Manufacturing. Die Spanne der Möglichkeiten, die Siemens im Rahmen seines Digital Enterprise Portfolios präsentiert, ist immens. Sie reicht von echtzeitbasierten Edge-Computing-Applikationen zur Datenanalyse und Performance-Steigerung von komplexen Werkzeugmaschinen bis hin zur umfassenden Digitalisierung ganzer Fertigungslinien und Fabriken", sagt Wolfgang Heuring, CEO der Motion Control Business Unit. Siemens wird auf der Messe eine Reihe neuer Software-Lösungen für Cloud- und Edge-Computing zur Datenanalyse, Machine Learning und Performancesteigerung von Werkzeugmaschinen vorstellen. Ebenso wird der durchgängige Einsatz von Software und Steuerungstechnik für die Additive Fertigung in Kombination mit Werkzeugmaschinen und moderner Robotik präsentiert. Auch in der Antriebstechnik spielt Digitalisierung eine zentrale Rolle. Mit dem IoT-Digitalisierungsangebot Sidrive IQ präsentiert Siemens Apps und Services zur Optimierung von Antrieben durch die Anbindung an MindSphere. Weitere Highlights werden die Produktfamilie G120X für die Wasser-/Abwasser- sowie Pumpen- und Lüfterindustrie sowie das neue Servoantriebssystem für den Schutzkleinspannungsbereich Simatic Micro-Drive sein.
Integrierte Energielösungen für Netzbetreiber und digitale Unternehmen
Industrieunternehmen benötigen Lösungen, mit denen eigenerzeugte Energie ökonomisch genutzt, die Energieeffizienz erhöht und automatisierte, digitale Produktionsprozesse optimal unterstützt werden können. "Ohne eine adäquat ausgelegte elektrische Infrastruktur ist die digitale Transformation in Industrieunternehmen nicht möglich. Sie sorgt nicht nur für eine zuverlässige Stromversorgung von Gebäuden, Anlagen und Maschinen – sie liefert auch elementare Daten für das industrielle Internet der Dinge", sagt Ralf Christian, CEO der Division Energy Management. Siemens zeigt auf der Hannover Messe Innovationen für elektrische Netze sowie Lösungen für eine intelligente und nachhaltige Stromversorgung für Industrie- und Infrastruktureinrichtungen. Anhand von neuen, intelligenten Systemen und Tools – unter anderem mit direkter Anbindung an MindSphere – wird gezeigt, wie sich die Energieverteilung nahtlos in digitale Automatisierungsumgebungen integrieren lässt.
Weitere Informationen zu Siemens auf der Hannover Messe 2019 unter
www.siemens.com/presse/hm19 und
www.siemens.de/hannovermesse