Der African Green City Index analysiert zum ersten Mal die Leistungen afrikanischer Städte beim Umwelt- und Klimaschutz in acht Kategorien: Energieeffizienz und CO2-Emissionen, Landnutzung und Gebäude, Verkehr, Abfall, Wasser, Abwasser, Luftqualität sowie Umweltmanagement. Das Gesamtergebnis der Studie zeigt: Keine der 15 Städte schaffte es in die beste Bewertungsstufe ‚weit überdurchschnittlich'. "Auch die grünsten Städte in Afrika haben noch Potenzial, ihre Leistungen beim Umweltschutz zu verbessern", sagte Delia Meth-Cohn, bei der EIU verantwortlich für Kontinentaleuropa, den Nahen Osten und Afrika. Sechs Städte, hauptsächlich aus dem Norden und dem Süden, schnitten ‚überdurchschnittlich' ab, fünf Städte erzielten ein ‚durchschnittliches' Ergebnis, zwei Städte waren ‚unterdurchschnittlich' und zwei Städte erhielten die schlechteste Bewertung ‚weit unterdurchschnittlich'.
Während südafrikanische Städte hohe Bewertungen für die Implementierung und Umsetzung von Rahmenbedingungen und Regelungen für den Umwelt- und Klimaschutz erhielten, punkteten nordafrikanische Städte bei der Grundversorgung der Bevölkerung mit Infrastruktur wie beispielweise Wasser und Strom. Die übrigen Städte im Index, außer Accra, taten sich schwer. Deren Konzentration auf die Grundversorgung der Bevölkerung drängt langfristige nachhaltige Projekte in den Hintergrund. Nichtsdestotrotz sind sich die Experten einig, dass nachhaltige Entwicklungsstrategien auf Städteebene nicht nur eine wünschenswerte Option sein dürfen, sondern die Lösung der sozialen und wirtschaftlichen Probleme des Kontinents berücksichtigen müssen.
In Afrika schreitet die Urbanisierung schneller als auf jedem anderen Kontinent voran
Die Studie zeigt außerdem einen starken Zusammenhang zwischen der Leistung einer Stadt beim Umweltschutz und dem Anteil der Bevölkerung, der in informellen Siedlungen lebt. Je weniger Stadtbewohner in informellen Siedlungen leben, desto besser schneidet die Stadt beim Umweltschutz ab. Für Afrika ist dies ein bedeutender Zusammenhang; auf keinem anderen Kontinent schreitet die Urbanisierung schneller voran und führt zu einer planlosen Verstädterung wie in Afrika. Die Zahl der Stadtbewohner hat sich in Afrika in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt, mittlerweile leben 40 Prozent der Afrikaner in Städten. Außerdem leben auf keinem anderen Kontinent mehr Stadtbewohner in informellen Siedlungen als in Afrika. Unter den 15 Städten im African Green City Index leben durchschnittlich fast 40 Prozent in informellen Siedlungen. Die Bandbreite reicht von geschätzten 15 Prozent in Casablanca bis zu geschätzten 70 Prozent in Maputo.
Gute Rahmenbedingungen und Regelungen sind der Schlüssel zum Erfolg
Der African Green City Index macht deutlich, dass gute Rahmenbedingungen und Regelungen der Schlüssel sind für erfolgreichen Umweltschutz. Die institutionelle Fähigkeit, eine Stadt effizient und intelligent zu führen, ist wichtiger als Wohlstand und der Grad der wirtschaftlichen Entwicklung. Hierin unterscheidet sich das Ergebnis des African Green City Index von den Ergebnissen der anderen Green City Indizes, die Siemens bisher veröffentlicht hat. In den anderen Indizes geht mehr Wohlstand häufig mit besserem Umweltschutz einher. Das legt den Schluss nahe, dass in Afrika, wo der Wohlstand vermutlich auf Jahrzehnte hinaus nicht das Niveau anderer Regionen erreichen wird, gute Rahmenbedingungen und Regelungen mächtige Treiber für besseren Umweltschutz sind. Ein gutes Beispiel ist Accra, Hauptstadt von Ghana und – abgesehen von den südafrikanischen Städten – die einzige Stadt südlich der Sahara, die im African Green City Index ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielt hat. Mit ausschlaggebend waren starke Werte für das Umweltmanagement, mit etablierten Strukturen hinsichtlich der Zusammenarbeit mit der nationalen Regierung bei der Implementierung von Regelungen.
Siemens ist der ideale Partner für nachhaltige Stadtentwicklung
Siemens ist mit seinem Umweltportfolio der ideale Partner für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die Energie- und Ressourceneffizienz in den Mittelpunkt stellt. Der Konzern hat das größte und breiteste Angebot an grünen Technologien für einen umweltfreundlichen Ausbau der Infrastruktur – von effizienter und sauberer Energieversorgung, -übertragung und -nutzung bis hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Wasseraufbereitungsanlagen. Allein im Geschäftsjahr 2011 erzielte der Konzern mit seinem Umweltportfolio rund 30 Milliarden Euro Umsatz. Siemens hat in Afrika zahlreiche Aufträge für die nachhaltige Entwicklung der städtischen Infrastruktur erhalten. Beispielsweise hat das südafrikanische Eisenbahnunternehmen PRASA (Passenger Rail Agency of South Africa) Siemens mit der Lieferung von Signaltechnik und dem Bau der Betriebsleitzentrale "Gauteng Nerve Center" (GNC) beauftragt. Die neue Zugsicherungstechnik erhöht die betriebliche Kapazität, sorgt für mehr Flexibilität, eine höhere Sicherheit und weniger Zugverspätungen. Um den Ausbau seines Umweltportfolios in Afrika voranzutreiben, wird Siemens dort in den kommenden Jahren 500 neue grüne Arbeitsplätze schaffen.
Der Green City Index ist in seinem Ansatz weltweit einzigartig. Afrika ist die fünfte Region, die nach dem Konzept von der EIU im Auftrag von Siemens analysiert wurde. Auftakt der Reihe bildete Ende 2009 der European Green City Index, bei dem Kopenhagen (Dänemark) als grünste Metropole hervorging. 2010 folgte der Latin American Green City Index, mit Curitiba (Brasilien) an der Spitze. 2011 veröffentlichte Siemens den Asian Green City Index mit Singapur auf Platz eins sowie den Green City Index für USA und Kanada, angeführt von San Francisco.
Weitere Informationen und die detaillierten Ergebnisse der Studie finden Sie auf englisch im Internet:
www.siemens.com/press/greencityindex