Die Kunden des Siemens Blitz-Informationsdienstes sind
Wetterdienste, Versicherungen, Industrieunternehmen aller Branchen sowie
Betreiber von Stromnetzen und (Sport-)Anlagen. „BLIDS hilft festzustellen, ob ein
Blitzeinschlag einen Schaden oder Ausfall verursacht hat“, sagt Stephan Thern,
Leiter des Blitz-Informationsdienstes von Siemens. Blitze sind der Grund für
viele Schäden an elektrischen Geräten. Die meist hochempfindliche Elektronik
beispielsweise in Fernsehern, Satellitenempfängern, Waschmaschinen oder
Industriesteuerungen kann selbst dann beschädigt werden, wenn der Blitz in
größerer Entfernung einschlägt. Für Verbraucher und Endkunden bedeutet der
Nachweis eine Kostenersparnis, da Blitzeinschläge in der Regel versichert sind.
Dank der fortschreitenden Digitalisierung und der rasant gestiegenen Rechen-
und Speicherkapazitäten gelingt BLIDS eine immer schnellere und präzisere
Datenübertragung von mittlerweile unter zehn Sekunden nach einem
Blitzeinschlag. Um Kunden
die Blitzdaten auf ihren PCs und Mobilgeräten verfügbar zu machen, stellt der
Blitz-Dienst auch cloudbasierte Lösungen bereit.
„Auch im Jahr 2018 verzeichneten wir relativ wenige
Gewitter“, so Thern. „Der Jahrhundertsommer letztes Jahr war zu warm, die
Wetterlagen waren sehr stabil und die Gewitterfronten fielen nicht so ausgeprägt aus.
Mit Schweinfurt haben wir einen Spitzenreiter, der bereits vor vier Jahren ganz
vorne lag. Bei der relativ geringen Stadtfläche reichen einige wenige Gewitter,
um letztlich eine hohe Blitzdichte auszuweisen. Bei den nachfolgenden
Landkreisen Rheinisch-Bergischer Kreis und Weilheim-Schongau spielt eher die
Nähe zu Höhen- und Gebirgslagen eine Rolle.“
Die Haupt-Gewittertätigkeit lag 2018 in den Monaten Mai und
Juni. Der blitzreichste Tag war der 1. Juni 2018 mit gemessenen 34.785
Einschlägen. Dabei waren insbesondere die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen
und Niedersachsen, gefolgt von Brandenburg, betroffen. Die meisten gemessenen
Erdblitze in einem Bundesland – über 11.000 – verzeichnete BLIDS am 31.
Mai in Bayern. Unter den Bundesländern belegen das Saarland mit 2,4 und Rheinland-Pfalz
mit 2,1 Blitzen pro Quadratkilometer die ersten Plätze – Schlusslicht mit nur
0,4 Blitzen ist Mecklenburg-Vorpommern, gefolgt von Bremen (0,5).
Blitz-Hauptstadt unter den Landesresidenzen ist Saarbrücken (3,0), gefolgt von Düsseldorf
(2,9) und Stuttgart (2,7). Kiel, Potsdam und Schwerin sind die
Landeshauptstädte, in denen es 2018 am wenigsten geblitzt hat.
Der Blitz-Informationsdienst von Siemens nutzt rund 160
verbundene Messstationen in Europa und betreut das Messnetz in Deutschland, der
Schweiz, Großbritannien, Benelux, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Dank der
präzisen Messtechnik können die Sensoren problemlos im Abstand von 350 Kilometern
aufgestellt werden, was die Installations-, Betriebs- und Wartungskosten
erheblich reduziert. „Mit der aktuellen Software können wir bis auf 50 Meter genau
ermitteln, wo gerade ein Blitz eingeschlagen hat“, sagt Stephan Thern. Seit
1991 analysiert Siemens die registrierten Blitze und sendet umgehend
Warnhinweise an die Gewitteralarm-Kunden – zum Schutz von Menschen, Technik und
Infrastruktur.
2018 lag der Durchschnittswert für Deutschland bei 1,3 registrierten Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer. Damit liegt es im Vergleich der Nachbarländer im Mittelfeld. Die gemessenen Blitzdichten in ganz Europa reichen von 0,04 (Irland) bis 7,7 in Kroatien. Damit bleibt nach Slowenien im vergangenen Jahr Südosteuropa weiterhin die blitzreichste Gegend des Kontinents. Zu den europäischen Ergebnissen tragen verschiedene Blitzdienstanbieter in den einzelnen Ländern bei. „Dass ein homogenes, europäisches Messnetz – trotz von Land zu Land differierender Normen – zur Verfügung gestellt werden kann, ist das Resultat der hervorragenden Zusammenarbeit und Abstimmung der verschiedenen Wetter- und Messdienste in ganz Europa“, sagt Stephan Thern. „Damit kann den Kunden und Nutzern eine gleichwertige Qualität der Messdaten angeboten werden.“
Unter
www.blids.de können sich Privatpersonen und Kunden mit dem kostenlosen BLIDS-Spion schnell über Blitzeinschläge informieren.