"Dieser deutsch-französische Zusammenschluss unter Gleichen sendet in vielerlei Hinsicht ein starkes Signal. Wir setzen die europäische Idee in die Tat um und schaffen gemeinsam mit unseren Freunden bei Alstom auf lange Sicht einen neuen europäischen Champion der Eisenbahnindustrie. Unsere Kunden in aller Welt erhalten dadurch ein innovativeres und wettbewerbsstärkeres Angebot", sagte Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG. "Der Weltmarkt hat sich in den vergangenen Jahren erheblich gewandelt. Ein marktbeherrschender Akteur in Asien hat die globale Marktdynamik verändert. Gleichzeitig wird die Digitalisierung die Zukunft der Mobilität prägen. Gemeinsam können wir ein breiteres Angebotsspektrum anbieten und diese Transformation für unsere Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre auf verantwortungsvolle und nachhaltige Weise vorantreiben", ergänzte Kaeser.
"Heute ist ein Schlüsselmoment in der Geschichte von Alstom, der die Stellung des Unternehmens als Plattform für die Konsolidierung des Bahnsektors untermauert. Mobilität bildet den Kern der Herausforderungen in der Welt von heute. Fakt ist, die Verkehrsträger der Zukunft werden sauber und wettbewerbsfähig sein. Dank der globalen Reichweite des Zusammenschlusses von Alstom und Siemens Mobility über alle Kontinente hinweg, seines Umfangs, des technologischen Know-hows sowie der einzigartigen Positionierung im Bereich des digitalen Verkehrs werden den Kunden und letztlich allen Menschen intelligentere und effizientere Systeme bereitgestellt, um die Mobilitätsherausforderungen der Städte und Länder zu bewältigen. Durch die Zusammenführung der erfahrenen Teams, der sich ergänzenden geografischen Standorte und innovativen Kompetenzen von Siemens Mobility mit unseren wird das neue Unternehmen Wertschöpfung für Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre bieten", erklärte Henri Poupart-Lafarge, Vorstandsvorsitzender von Alstom SA. "Ich bin besonders stolz darauf, die Schaffung eines solchen Konzerns zu leiten, der zweifellos die Zukunft der Mobilität prägen wird."
Das neue Unternehmen hat einen Auftragsbestand von 61,2 Milliarden Euro, erwirtschaftet einen Umsatz von 15,3 Milliarden Euro, ein bereinigtes EBIT in Höhe von 1,2 Milliarden sowie eine bereinigte EBIT-Marge von 8,0 Prozent. Diese Angaben basieren auf Informationen aus den letzten Jahresabschlüssen von Alstom und Siemens. In dieser neuen Aufstellung rechnen Siemens und Alstom mit jährlichen Synergien von 470 Millionen Euro spätestens im vierten Jahr nach dem Closing und zielen auf einen Mittelzufluss bei Closing zwischen 0,5 Milliarden Euro und 1 Milliarde Euro ab. Der Hauptsitz sowie die Geschäftsführung der Sparte Schienenfahrzeuge werden im Großraum Paris angesiedelt sein. Das neu formierte Unternehmen wird weiterhin in Frankreich notiert sein. Berlin wird zentraler Firmensitz der Sparte Mobilitätslösungen. Insgesamt wird das neue Unternehmen 62.300 Beschäftigte in mehr als 60 Ländern zählen.
Im Rahmen des Zusammenschlusses erhalten Alstoms Bestandsaktionäre am Vorabend des Closing-Tages zwei Sonderdividenden: eine unmittelbar nach Closing gezahlte Kontrollprämie von 4,00 Euro pro Aktie (Gesamtsumme 0,9 Milliarden Euro) sowie eine außerordentliche Dividende von bis zu 4,00 Euro je Aktie (Gesamtsumme 0,9 Milliarden Euro), die Alstom aus dem Erlös der Ausübung seines Put-Optionsrechts für die Joint Ventures mit General Electric in Höhe von ca. 2,5 Milliarden Euro – vorbehaltlich seiner Liquiditätslage – zahlt. Siemens wird Bezugsrechte zur Akquisition von Alstom-Aktien in Höhe von zwei Prozentpunkten des Grundkapitals erhalten, die frühestens vier Jahre nach dem Closing ausgeübt werden können.
Die Geschäftsaktivitäten der beiden Unternehmen ergänzen sich weitgehend. Das zusammengeschlossene Unternehmen wird ein stark erweitertes und breit gefächertes Produkt- und Lösungsspektrum anbieten, das kostengünstige Plattformen für den Massenmarkt sowie Spitzentechnologien umfasst, um die vielfältigen kundenspezifischen Anforderungen zu erfüllen. Die globale Präsenz eröffnet dem neuen Unternehmen den Zugang zu Wachstumsmärkten im Nahen und Mittleren Osten sowie Afrika, Indien, Mittel- und Südamerika, wo Alstom vertreten ist, sowie in China, den USA und Russland, wo Siemens tätig ist. Die Kunden werden in hohem Maße von einer ausgewogenen größeren geografischen Präsenz, einem umfassenden Angebotsspektrum und umfangreichen Investitionen in digitale Dienstleistungen profitieren. Die Bündelung des Know-hows und der Innovationskraft beider Unternehmen wird entscheidende Innovationen, Kosteneffizienz und eine schnellere Reaktionsfähigkeit vorantreiben, die es dem neuen Unternehmen ermöglichen, besser auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen.
Der Verwaltungsrat des zusammengeschlossenen Unternehmens wird aus elf Mitgliedern bestehen. Sechs Mitglieder inklusive des Vorsitzenden werden von Siemens entsendet. Vier unabhängige Mitglieder und der CEO komplettieren das Gremium. Um die Kontinuität der Unternehmensführung sicherzustellen, wird Henri Poupart-Lafarge als CEO das Unternehmen weiterführen und zum Verwaltungsrat gehören. Jochen Eickholt, CEO von Siemens Mobility, wird eine zentrale Rolle in dem zusammengeschlossenen Unternehmen übernehmen, das unter dem Namen Siemens Alstom firmieren wird.
Die geplante Transaktion wird vom Alstom-Verwaltungsrat (bezugnehmend auf einen Review-Prozess zur Vorbereitung der Transaktion durch den als Ad-hoc-Ausschuss fungierenden Prüfungsausschuss) sowie vom Siemens-Aufsichtsrat einstimmig befürwortet. Bouygues SA unterstützt die Transaktion vollumfänglich und wird im Verwaltungsrat von Alstom sowie auf der außerordentlichen Alstom-Hauptversammlung, die zur Abstimmung über diese Transaktion vor dem 31. Juli 2018 stattfinden muss, im Einklang mit der Entscheidung des Alstom-Vorstands für den Zusammenschluss stimmen. Der französische Staat unterstützt diese Transaktion ebenfalls unter der Prämisse von bestimmten Zusagen von Siemens, dazu zählt eine Stillhalteverpflichtung in Höhe von 50,5 Prozent am Grundkapital von Alstom über einen Zeitraum von vier Jahren nach dem Closing sowie bestimmte Governance-, Organisations- und Beschäftigungsschutzmechanismen. Der französische Staat bestätigt, dass die Anleihe von Alstom-Aktien seitens der Bouygues gemäß ihren Laufzeiten nicht später als 17. Oktober 2017 gekündigt wird, und dass die von Bouygues gewährten Optionsrechte nicht ausgeübt werden. Bouygues hat sich verpflichtet, seine Anteile bis zur außerordentlichen Hauptversammlung, die über die Transaktion entscheidet, oder spätestens bis zum 31. Juli 2018 zu behalten.
Alstom und Siemens werden gemäß französischem Recht die Unterrichtung und Konsultation der Betriebsräte in Frankreich vor Unterzeichnung der Transaktionsdokumente anstoßen. Sollte Alstom die Transaktion nicht weiterführen, wird eine Vertragsstrafe in Höhe von 140 Millionen Euro fällig. Die Transaktion wird in Form einer Sacheinlage des Siemens-Mobility-Geschäfts einschließlich seiner Bahnantriebssparte an Alstom gegen neu ausgegebene Alstom-Aktien erfolgen. Sie unterliegt der Zustimmung der Alstom-Aktionäre – auch zu Zwecken der Aufhebung von Doppelstimmrechten, die im zweiten Quartal 2018 erwartet werden, der Freigabe durch die zuständigen Regulierungsbehörden, einschließlich der Freigabe ausländischer Investitionen in Frankreich und des Kartellamts, sowie der Bestätigung durch die französische Finanzmarktaufsicht (AMF), dass Siemens nach Vollzug der Fusion kein Pflichtangebot abgeben muss. Das Closing wird für Ende des Kalenderjahres 2018 erwartet.
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen sind zugänglich unter
www.siemenens.com/pressekonferenzAlstom wird am 27. September 2017 um 8:00 Uhr MESZ in Paris eine Telefonkonferenz für Analysten und Investoren unter diesem Link
www.alstom.com/investors einberufen.
Siemens wird am 27. September um 9:30 Uhr MESZ unter
www.siemens.com/analystcall eine Telefonkonferenz für Analysten und Investoren einberufen.
Die CEOs von Siemens und Alstom halten am 27.September eine gemeinsame Pressekonferenz ab, die um 11:30 MESZ im L'Hôtel des Arts et Mètiers at 9 bis, Avenue d'Léna, 75116 Paris stattfinden wird. Journalisten, die nicht persönlich an der Pressekonferenz teilnehmen können, haben die Möglichkeit, unter
www.siemens.com/pressekonferenz den entsprechenden Webcast zu verfolgen und über die Web-Schnittstelle Fragen einzureichen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nicht alle eingereichten Fragen beantwortet werden können.