Siemens Mobility hat einen rechtsverbindlichen Vertrag zur Übernahme von Sqills unterzeichnet. Das niederländische Unternehmen ist ein führender Anbieter von cloudbasierter Software für Bestandsmanagement, Reservierung und Fahrkartenkauf, die es Verkehrsbetrieben weltweit zur Verfügung stellt. Zu den Entwicklungen von Sqills gehört „S3 Passenger“, eine herausragende, skalierbare Plattform, mit der Bahn- und Busunternehmen ihre bestehenden Reservierungssysteme durch ein zeitgemäßes Buchungssystem ersetzen können, das für eine bessere Auslastung und Verfügbarkeit der Personenbeförderung sorgt. Die Technologie ergänzt das Softwareportfolio von Siemens Mobility um eine wichtige digitale Lösung. Gemeinsam können Siemens Mobility und Sqills Produkte und Services bereitstellen, mit denen sich Auslastung und Komfort der öffentlichen Verkehrsmittel insgesamt verbessern lassen. Der vereinbarte Kaufpreis beträgt 550 Millionen Euro zuzüglich einer erfolgsabhängigen Earn-out-Komponente.
„Die Akquisition von Sqills ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Siemens die realen und digitalen Welten zusammenführt, um seine Kunden bei ihrer Transformation zu unterstützen. Zugleich bringt uns die Übernahme auf unserem eigenen Wachstumspfad in Richtung digitaler Services weiter voran. Die Investition in Sqills ist ein gutes Beispiel, wie wir unsere eigenen Vorgaben der Kapitalallokation durch gezielte Akquisitionen effektiv umsetzen. Nicht zuletzt passt der Erwerb hervorragend zu unserer kürzlich beschlossenen Fokussierung auf robuste Geschäftsmodelle mit wiederkehrenden Umsätzen wie es zum Beispiel bei Software as a Service der Fall ist“, sagt Roland Busch, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG.
„Um die Fahrgastzahlen auf der Schiene signifikant zu steigern und die Klimaziele bis 2030 zu erreichen, müssen Bahnbetreiber ihren Fahrgästen bessere Tools bereitstellen, mit denen sie alle angebotenen Bahndienstleistungen einfach ermitteln und nahtlos nutzen können. Durch die Übernahme von Sqills und seiner einfach zu implementierenden SaaS-Plattform für Bestandsmanagement, Reservierung und Fahrkartenkauf können wir unseren Kunden genau das bieten. Darüber hinaus entsteht aus der Verbindung der Sqills-Buchungsplattform mit den Lösungen unserer Softwaretochter Hacon ein umfassendes Angebot, mit dem Bahnbetreiber ihre zentralen Reiseprozesse optimieren können, von der Reiseplanung bis zum Ertragsmanagement“, sagt Michael Peter, CEO von Siemens Mobility.
„Die Eingliederung in das wachsende Geschäfts- und Softwareportfolio von Siemens Mobility für das intermodale und vernetzte Reisen ist eine enorme Chance. Dadurch wird es Sqills möglich, über Europa hinaus in den asiatisch-pazifischen Raum und nach Amerika zu expandieren. Zugleich können wir weiter in unser Team, unser Produkt und unsere langfristigen Kooperationen mit Betreibern investieren. Mit einem starken und international renommierten Partner wie Siemens Mobility an unserer Seite sind wir noch besser dafür gerüstet, das Geschäft mit der Mobilitätssoftware sowie die Optimierung des Bahn- und Busverkehrs voranzutreiben, und zwar global mit einer starken lokalen Präsenz“, sagt Bart van Munster, Vorstandsmitglied und Mitbegründer von Sqills.
Die Übernahme von Sqills ist das jüngste Beispiel für das Engagement, mit dem Siemens Mobility den Ausbau seines Softwareportfolios für digitale, intermodale und vernetzte Mobilitätslösungen vorantreibt. Neben Hacon, eos.uptrade, Bytemark und Padam Mobility gehört künftig auch „S3 Passenger“ von Sqills zu dem umfassenden Siemens Mobility Softwareportfolio, das eine breite Palette von Dienstleistungen für den öffentlichen Verkehrssektor bietet. Darüber hinaus kann Siemens Mobility den Betreibern mit seiner Hacon-Software für die Reisevorbereitung nun ein noch besseres SaaS-Angebot für das Management ihrer Kern-Prozesse bereitstellen. Angesichts der zunehmenden Liberalisierung des Schienenverkehrsmarktes ist das ein entscheidender Vorteil, da die Kunden verstärkt wettbewerbsfähige Mobilitätslösungen nachfragen, mit denen sie den Wünschen der Fahrgäste noch besser entsprechen können.
Sqills wurde 2002 im
niederländischen Enschede gegründet. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 160
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und prognostiziert mit seinem dynamisch
wachsenden, skalierbaren SaaS-Geschäftsmodell einen Umsatz von rund 40
Millionen Euro im Jahr 2022. Mit 33 Betreibern aus neun Ländern entwickelt sich
Sqills zum bevorzugten Anbieter führender Bahnbetreiber wie SNCF, Irish Rail,
Rail Delivery Group, SJ, Via Rail und Eurostar. Sqills wird als rechtlich
eigenständige, 100-prozentige Tochtergesellschaft von Siemens Mobility geführt.
In dieser Struktur wird es seine führende Position bei innovativen, smarten und umfassenden Mobilitätslösungen weiter ausbauen
können.
Die Akquisition soll im zweiten Jahr nach dem Abschluss einen positiven Beitrag zum Ergebnis leisten. Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt üblicher Bedingungen und wird für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2022 erwartet.