Industriebetriebe und gewerblich genutzte Gebäude, beispielsweise Rechenzentren, Bürokomplexe, Einkaufszentren oder auch Logistikcenter sind die größten Verbraucher im Energiesystem. Betreiber stehen vor der Herausforderung, Strom so effizient wie möglich einzusetzen, um den Verbrauch und damit die Kosten zu reduzieren. "Die EU-Energieeffizienzrichtlinie hat uns den nötigen Impuls für eine richtige Entwicklung gegeben", sagt Michael Hauser, Geschäftsfeldleiter Industrie bei Rexel. "Die Senkung des Stromverbrauchs um 15 Prozent, das ist ein respektabler Wert für ein Hochregallager. Wir sind Pioniere im Energiemanagement und haben nebenbei ein neues Geschäftsmodell gefunden."
Die Messgeräte erfassen im Zentrallager von Rexel rund um die Uhr die Energieflüsse. Die Sensoren und Messgeräte werden an die MindSphere angeschlossen und liefern Daten darüber, welche Maschinen bei welchen Tätigkeiten wie viel Energie verbrauchen. Die Daten sind die Grundlage für ein betriebliches Energiemanagement gemäß ISO50001 und erlauben diverse Analysen zum Energieverbrauch.
Als eines der ersten Unternehmen überhaupt überträgt Rexel die Energiedaten in die IoT-Plattform MindSphere. MindSphere ist das offene, cloudbasierten IoT-Betriebssystem von Siemens, das Produkte, Anlagen, Systeme und Maschinen verbindet und es ermöglicht, die Fülle von Daten aus dem Internet der Dinge mit umfangreichen Analysen zu nutzen. Über eine eigens entwickelte App sind nun in der Cloud Datenauswertungen möglich, und die Optimierungspotenziale enorm: Derzeit verbraucht Rexel jährlich 1,4 Gigawattstunden (GWh) elektrische und 1,3 GWh thermische Energie. Mithilfe der neuen Energietechnik können rechnerisch rund 150.000 Kilowattstunden (kWh) Strom eingespart werden – jedes Jahr und ohne Qualitäts- oder Komfortverluste. Hinzu kommen noch zu erwartende Ersparnisse bei der thermischen Energie.
Die Erfahrungen, die Rexel zusammen mit Siemens bei der Optimierung des eigenen Energieverbrauchs sammelt, kann das Unternehmen jetzt in einem neuen Geschäftszweig einsetzen: "Bei der Beratung von Kunden aus Industrie und Handel", erzählt Christoph Czaby, Business Manager Energy Solutions bei Rexel Austria. "Um das System benutzerfreundlicher zu machen, entwickeln wir gemeinsam mit Siemens in Österreich eine eigene Applikation für MindSphere – eine MindApp – die die gesammelten Daten zum Energieverbrauch für Kunden einfach und verständlich aufbereitet." Die MindApp soll bis zum Sommer einsatzbereit sein. Für kleine und mittlere Unternehmen ist das Thema Internet of Things noch viel wichtiger. "KMUs haben keine großen EDV-Abteilungen und Rechenzentren, die größeren Unternehmen zur Verfügung stehen, sondern müssen sich auf kompetente Partner verlassen können – wie eben Siemens mit der MindSphere. Dort können sie ihre Daten genau analysieren und Handlungsempfehlungen ableiten", erklärt Rainer Brade, Produktmanager für Energiemonitoring bei Siemens Österreich.
Bei Rexel in Deutschland soll das System nun ebenfalls im Zentrallager in Bad Hersfeld installiert werden. Die Infrastruktur der Lager ähnelt sich sehr, das ermöglicht genaue Vergleiche, um so die Vorgänge weiter zu optimieren.
Weitere Informationen zur Division Energy Management finden Sie unter
www.siemens.de/energy-managementWeitere Informationen zum Thema Energiemonitoring unter
www.siemens.de/energiemonitoring