Im dritten Quartal kletterte der Auftragseingang um 20 Prozent auf 22,9 Milliarden Euro. Darin enthalten ist der Auftrag der Deutschen Bahn über die Lieferung von Zügen der neuen ICx-Generation in Höhe von 3,7 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um zwei Prozent auf 17,8 Milliarden Euro. Negative Währungseffekte insbesondere auch in den USA, Indien und China reduzierten die Wachstumsraten bei Auftragseingang und Umsatz um fünf Prozentpunkte. Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz (Book-to-Bill) lag im dritten Quartal bei 1,29. Der Auftragsbestand stieg auf einen Rekordwert von 96 Milliarden Euro nach 92 Milliarden Euro zum Ende des Vorquartals.
Größter Wachstumstreiber beim Auftragseingang war der Sektor Industry mit einem Plus von 54 Prozent und Zuwächsen in allen Divisionen. Der Umsatz stieg um sieben Prozent. Der Sektor Energy lag beim Auftragseingang auf dem Niveau des Vorjahres und erhöhte den Umsatz um fünf Prozent. Dabei profitierte der Sektor erneut von einer starken Entwicklung der Division Fossil Power Generation. In einem schwierigen Geschäftsumfeld sank der Auftragseingang des Sektors Healthcare um sieben Prozent und der Umsatz um neun Prozent. Belastend beim Umsatz wirkte sich eine Umsatzrücknahme bei Partikeltherapie-Projekten von rund 100 Millionen Euro aus. Healthcare führte im dritten Quartal eine Neubewertung der kommerziellen Nutzung der Partikeltherapie für die allgemeine Patientenbehandlung durch. In Zukunft plant der Sektor den Schwerpunkt bestimmter Partikeltherapie-Projekte in erster Linie auf die Forschung zu legen.
Das Ergebnis der Sektoren lag im dritten Quartal bei 1,1 Milliarden Euro nach 2,1 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Grund für den Rückgang waren negative Ergebniseffekte im Zusammenhang mit der Neubewertung der kommerziellen Nutzung der Partikeltherapie von minus 381 Millionen Euro und in Folge der Schiedsgerichtsentscheidung zu Areva. Ein Schiedsgericht hatte im Mai 2011 über die Modalitäten des Ausstiegs von Siemens aus dem Gemeinschaftsunternehmen Areva NP entschieden. Siemens hatte infolgedessen einen Betrag von 648 Millionen Euro zuzüglich Zinsen an die Areva S.A. zu zahlen. Der Ergebniseffekt vor Steuern im Zusammenhang mit der Schiedsgerichtsentscheidung belief sich im dritten Quartal auf minus 682 Millionen Euro. Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten sank in Folge des niedrigeren Ergebnisses der Sektoren auf 763 Millionen Euro von 1,428 Milliarden Euro im Jahr zuvor.
In den Angaben zu Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten sind Osram und Siemens IT Solutions and Services nicht enthalten. Diese werden seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2011 als nicht fortgeführte Aktivitäten berichtet. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten belief sich im Berichtszeitraum auf minus 262 Millionen Euro. Osram erzielte bei einem leicht gestiegenen Umsatz ein Ergebnis nach Steuern von 56 Millionen Euro. Dem gegenüber steht ein Verlust von 305 Millionen Euro nach Steuern bei Siemens IT Solutions und Services. Der Gewinn nach Steuern von Siemens betrug 501 Millionen Euro nach 1,4 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Für das Geschäftsjahr 2011 erwartet Siemens, dass der Auftragseingang aus fortgeführten Aktivitäten gegenüber dem Wert des Geschäftsjahrs 2010 von 74,1 Milliarden Euro auf organischer Basis stark ansteigen wird. Auch gestützt von dem bereits hohen Auftragsbestand rechnet Siemens damit, dass der Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten, der im Geschäftsjahr 2010 69 Milliarden Euro betrug, zu einem prozentual mittleren einstelligen organischen Wachstum zurückkehren wird. Siemens rechnet ferner damit, dass sich das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten auf mindestens 7,5 Milliarden Euro belaufen wird. Im Geschäftsjahr 2010 betrug das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 4,3 Milliarden Euro. Von dieser Prognose sind der negative Effekt von 472 Mio. EUR nach Steuern aus der zuvor genannten Schiedsgerichtsentscheidung sowie weitere Effekte, die sich aus rechtlichen und regulatorischen Themen ergeben können, ausgenommen.