Internet Explorer, Chrome Browser, Firefox Browser, Safari Browser
Pressemitteilung12. Juli 2024Siemens MobilityMünchen
Innovatives Hinderniserkennungssystem wird erstmalig bei der S-Bahn Berlin erprobt
Innovatives Hinderniserkennungssystem wird erstmalig bei der S-Bahn Berlin erprobt
Ziel des Projektes ist es, die Leistungsfähigkeit des Hinderniserkennungssystems
im täglichen Betrieb bei unterschiedlichen Witterungs- und Streckenbedingungen
zu evaluieren, Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Systems sowie zur optimalen
Positionierung der Sensoren zu gewinnen. Dafür zeichnet das System ohne Störung
des Fahrbetriebs während der Projektlaufzeit im Hintergrund Daten auf. Hinderniserkennungssysteme
sollen in Zukunft Triebfahrzeugführende unterstützen, Unfälle zu vermeiden.
Damit stabilisieren sie den täglichen S-Bahn Betrieb und steigern die Pünktlichkeit.
Sie sind eine zentrale Technologie, um das zukünftige digitale und
vollautomatisierte Fahren zu ermöglichen.
Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock at Siemens
Mobility: „Intelligente Fahrzeuge, die
Triebfahrzeugführende bei Routinetätigkeiten entlasten und bei der Arbeit
unterstützen, sind die Zukunft des digitalen Schienenverkehrs. Solche Fahrzeuge
rüsten sich selbsttätig auf- und ab, stellen den energieoptimierten Fahrbetrieb
sicher, reagieren sicher auf Hindernisse im Gleis und können sich
vollautomatisiert im Depotbereich bewegen. Wir freuen uns, unsere innovative Hinderniserkennungstechnologie
in Deutschlands größtem S-Bahn-Netz zusammen mit unseren Partnern für die
Praxis zu qualifizieren.“
Peter Buchner, Geschäftsführer der S-Bahn
Berlin GmbH: „Seit 100 Jahren steht die S-Bahn für
Innovation und Fortschritt. Wir stehen für die Industrie als Partner bereit, neue
Technologien für die umweltfreundliche Schiene zu erproben. Die automatische Hinderniserkennung
ist ein zentraler Baustein für automatisiertes Fahren in der Zukunft. Schon
früher kann sie unser Fahrpersonal unterstützen und zu einer besseren
Betriebsqualität beitragen.“
Martin Fuchs, Geschäftsführer
des Verkehrsverbunds Berlin Brandenburg: „Die Länder Berlin und Brandenburg und der VBB unterstützen
Innovationen und die dafür erforderliche Grundlagenarbeit mit dem Ziel, den
S-Bahnbetrieb effizienter und leistungsfähiger zu gestalten. Das Projekt
Automatische Hinderniserkennung wird wertvolle Erkenntnisse und Daten
generieren, um auf dem Weg zur konsequenten Weiterentwicklung des S-Bahnsystems
gut voranzukommen. Genau 100 Jahre nach Beginn der Elektrifizierung der S-Bahn
wird nun ein weiterer Technologiesprung vorbereitet, der das Berliner
S-Bahnsystem zukunftsfähig machen wird.“
Die Erprobung erfolgt in partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen der Siemens
Mobility GmbH (Einbauanleitung, Sensoren, Hardware, Software und digitale Karte),
der S-Bahn Berlin GmbH (Fahrzeug, Einbau, Betrieb) und der Digitalen Schiene
Deutschland/DB InfraGo (Digitale Karte, Offene Datenplattform). Die Ergebnisse werden
gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg ausgewertet.
Technisch kommen als Sensoren u.a. leistungsfähige LiDARe für den Nah-
und Fernbereich und verschiedene (Infrarot-)Kameras zum Einsatz. Die
Algorithmen für die Auswertung der Sensordaten sind speziell für den
Bahnbereich im Forschungsprojekt „Berlin Digitaler Bahnbetrieb – BerDiBa“ von
Siemens in Berlin-Adlershof entwickelt und bereits mehrfach optimiert worden.
Über eine digitale Karte wird die Position des Zuges mit der Position der
erkannten Objekte permanent abgeglichen. Auf dieser Basis kann entschieden werden,
ob gewarnt oder gebremst werden soll. Zum ersten Mal kommt dafür eine neu
entwickelte Karte von DB InfraGo zum Einsatz, die die Realität zentimetergenau
in 3D abbildet.
Siemens als Technologieführer im Bereich Bahnautomatisierung und die Deutsche
Bahn verfolgen in der Sektorinitiative Digitale Schiene Deutschland einen
neuartigen Ansatz, um die Einführung dieser Technologien im Bahnbereich zu
beschleunigen und Innovation in Deutschland zu fördern: Ausgewählte Daten aus
dem täglichen Betrieb mit Hindernissen im Gleis werden anonymisiert zentral
bereitgestellt und können zu Forschungszwecken – z.B. zum Training von
KI-Modellen oder zur Systemvalidierung – eingesetzt werden.
Nach einer einjährigen Testphase über alle Jahreszeiten hinweg, soll das Assistenzsystem
anschließend auch bereit für den Einsatz als Notbrems-Assistenzsystem, das die Triebfahrzeugführende
im Hintergrund unterstützt, sein. Mit den darüber hinaus gesammelten Daten wird
es dann möglich sein, das System in Verbindung mit weiteren Automatisierungskomponenten
für das fahrerlose Fahren bei niedrigen Geschwindigkeiten einzusetzen, zum
Beispiel im Depot oder beim Ab- und Bereitstellen von Fahrzeugen. Der
Feldversuch ermöglicht:
- Erkenntnisgewinn bezüglich Randbedingungen für die Hinderniserkennung durch gemeinsame Datenauswertung,
- Ermittlung der Leistungsfähigkeit der Sensorik - bei besonderen betrieblichen Bedingungen - z.B. bei Regen, Nebel, Schnee und Verschmutzung,
- Minimierung der Risiken im Zusammenhang mit Planungsvorhaben (Technik, Kalkulation, Termine),
- Die optimale Einstellung des Systems, um Fehlalarme zu vermeiden als notwendige Voraussetzung für den fahrerlosen Betrieb.
Innovatives Hinderniserkennungssystem wird erstmalig bei der S-Bahn Berlin erprobt
Die Kooperationspartner Siemens Mobility,
Deutschen Bahn AG (S-Bahn Berlin GmbH, DB InfraGo, DB Systemtechnik) und die
Länder Berlin und Brandenburg mit dem Verkehrsverbund Berlin/Brandenburg werden
im Forschungsvorhaben die Erkenntnisse und Daten aus dem Projekt gemeinsam
auswerten. Der Prototypeneinbau von Sensor-Sets zur
Hinderniserkennung in ein Fahrzeug der S-Bahn Berlin GmbH ist bereits
erfolgt. Perspektivisch ist die Ausstattung von bis zu 10 Fahrzeugen der
Berliner S-Bahn Flotte im Rahmen des Feldversuches möglich. Nach Abschluss des
Probebetriebes ist ein Rückbau der Sensoren geplant.
Für diese Pressemitteilung
Folgen Sie uns auf X
Siemens Mobility ist ein eigenständig geführtes Unternehmen der Siemens AG. Siemens Mobility ist seit über 175 Jahren ein führender Anbieter im Bereich intelligenter Transportlösungen und entwickelt sein Portfolio durch Innovationen ständig weiter. Zum Kerngeschäft gehören Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungs- und Elektrifizierungslösungen, ein umfangreiches Softwareportfolio, schlüsselfertige Bahnsysteme sowie die dazugehörigen Serviceleistungen. Mit digitalen Produkten und Lösungen ermöglicht Siemens Mobility Mobilitätsbetreibern auf der ganzen Welt, ihre Infrastruktur intelligent zu machen, eine nachhaltige Wertsteigerung über den gesamten Lebenszyklus sicherzustellen, den Fahrgastkomfort zu verbessern sowie Verfügbarkeit zu garantieren. Im Geschäftsjahr 2023, das am 30. September 2023 endete, hat Siemens Mobility einen Umsatz von 10,5 Milliarden Euro ausgewiesen und rund 39.800 Menschen weltweit beschäftigt. Weitere Informationen finden Sie unter: www.siemens.com/mobility