Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock at Siemens
Mobility: „Intelligente Fahrzeuge, die
Triebfahrzeugführende bei Routinetätigkeiten entlasten und bei der Arbeit
unterstützen, sind die Zukunft des digitalen Schienenverkehrs. Solche Fahrzeuge
rüsten sich selbsttätig auf- und ab, stellen den energieoptimierten Fahrbetrieb
sicher, reagieren sicher auf Hindernisse im Gleis und können sich
vollautomatisiert im Depotbereich bewegen. Wir freuen uns, unsere innovative Hinderniserkennungstechnologie
in Deutschlands größtem S-Bahn-Netz zusammen mit unseren Partnern für die
Praxis zu qualifizieren.“
Peter Buchner, Geschäftsführer der S-Bahn
Berlin GmbH: „Seit 100 Jahren steht die S-Bahn für
Innovation und Fortschritt. Wir stehen für die Industrie als Partner bereit, neue
Technologien für die umweltfreundliche Schiene zu erproben. Die automatische Hinderniserkennung
ist ein zentraler Baustein für automatisiertes Fahren in der Zukunft. Schon
früher kann sie unser Fahrpersonal unterstützen und zu einer besseren
Betriebsqualität beitragen.“
Martin Fuchs, Geschäftsführer
des Verkehrsverbunds Berlin Brandenburg: „Die Länder Berlin und Brandenburg und der VBB unterstützen
Innovationen und die dafür erforderliche Grundlagenarbeit mit dem Ziel, den
S-Bahnbetrieb effizienter und leistungsfähiger zu gestalten. Das Projekt
Automatische Hinderniserkennung wird wertvolle Erkenntnisse und Daten
generieren, um auf dem Weg zur konsequenten Weiterentwicklung des S-Bahnsystems
gut voranzukommen. Genau 100 Jahre nach Beginn der Elektrifizierung der S-Bahn
wird nun ein weiterer Technologiesprung vorbereitet, der das Berliner
S-Bahnsystem zukunftsfähig machen wird.“
Die Erprobung erfolgt in partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen der Siemens
Mobility GmbH (Einbauanleitung, Sensoren, Hardware, Software und digitale Karte),
der S-Bahn Berlin GmbH (Fahrzeug, Einbau, Betrieb) und der Digitalen Schiene
Deutschland/DB InfraGo (Digitale Karte, Offene Datenplattform). Die Ergebnisse werden
gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg ausgewertet.
Technisch kommen als Sensoren u.a. leistungsfähige LiDARe für den Nah-
und Fernbereich und verschiedene (Infrarot-)Kameras zum Einsatz. Die
Algorithmen für die Auswertung der Sensordaten sind speziell für den
Bahnbereich im Forschungsprojekt „Berlin Digitaler Bahnbetrieb – BerDiBa“ von
Siemens in Berlin-Adlershof entwickelt und bereits mehrfach optimiert worden.
Über eine digitale Karte wird die Position des Zuges mit der Position der
erkannten Objekte permanent abgeglichen. Auf dieser Basis kann entschieden werden,
ob gewarnt oder gebremst werden soll. Zum ersten Mal kommt dafür eine neu
entwickelte Karte von DB InfraGo zum Einsatz, die die Realität zentimetergenau
in 3D abbildet.