Hinter Coburg landete im vergangenen Jahr der ehemalige Landkreis Löbau-Zittau (jetzt Görlitz) in Sachsen mit 5,89 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer auf dem zweiten Platz, dahinter folgte Kempten im Allgäu mit 5,24 Blitzen und Mülheim an der Ruhr mit durchschnittlich 5,14 Blitzen pro Quadratkilometer. 2013 maß BLIDS in Deutschland insgesamt 542.376 Blitzeinschläge. 2012 war Memmingen Blitze-Hauptstadt mit 7,4 Blitzen pro Quadratkilometer, 2011 Neubrandenburg mit 6,3 Blitzen pro Quadratkilometer.
Der Blitz-Informationsdienst von Siemens nutzt rund 150 verbundene Messstationen in Europa und betreut das Messnetz in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien, Polen, Benelux, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. "Aus den Werten der verschiedenen Messempfänger ermitteln wir genau, wo gerade ein Blitz einschlägt. Um Mensch und Maschine vor Gewittern zu schützen, analysiert Siemens seit 1991 die registrierten Blitze und sendet umgehend Warnhinweise an unsere Gewitteralarm-Kunden", sagt Stephan Thern, Leiter des Blitz-Informationsdienstes.
Diese Information ist zum Beispiel für Betreiber von Überlandleitungen relevant. Wenn eine Leitung ausfällt, können sie anhand der BLIDS Messungen schnell klären, ob ein Blitz oder ein umgefallener Baum für den Ausfall verantwortlich ist. "Falls wir den Blitz bestätigen, kann die Leitung schnell wieder ans Netz genommen werden, bei einem Baum dauern die Aufräumarbeiten länger", sagt Thern.
Blitze sind der Grund für viele Schäden an elektrischen Geräten. Ob Fernseher, Satellitenempfänger oder Waschmaschine - die meist hochempfindliche Elektronik kann selbst dann beschädigt werden, wenn der Blitz in größerer Entfernung einschlägt. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft werden jährlich zwischen 300.000 und 500.000 Blitz- und Überspannungsschäden gemeldet. Diese verursachten 2013 einen Schaden von 280 Millionen Euro.
Mit dem BLIDS Dienst können die Versicherungen beispielsweise überprüfen, ob Schäden wirklich auf einen Blitz zurückzuführen sind. "Die meisten Schäden entstehen durch die Überspannung. Das kann zum Beispiel zu Kurzschlüssen in Geräten führen, die in einem Radius von 2,5 Kilometern vom Blitzschlag entfernt stehen", sagt Thern. Genaue Kenntnisse über die Blitze können bei der Schadensbegrenzung helfen. "Ist ein Blitz zum Beispiel in der Nähe einer Fabrik eingeschlagen, wird unser Kunde davor gewarnt und kann rechtzeitig seine Produktion herunterfahren. Dadurch können schwerwiegende Schäden an der Anlage vermieden werden", sagt Thern.
Prinzipiell gilt: im Süden Deutschlands gibt es mehr Blitze als im Norden. Das hängt von den jeweiligen Temperaturen und der Großwetterlage ab. Genau vorhersagen lassen sich Blitze nicht. "Man kann nur sehen, dass sich ein Gewitter beziehungsweise eine Gewitterfront aktuell mit einer bestimmten Geschwindigkeit in eine bestimmte Richtung bewegt. Aber eine Garantie, dass das Gewitter auch auf diesem Kurs bleibt, gibt es nicht. Da müssen wir kontinuierlich beobachten", sagt Thern.
Unter
www.blids.de können sich Privatpersonen und Kunden mit dem kostenlosen BLIDS-Spion schnell über Blitzeinschläge informieren.
Pressebilder sowie Footage finden Sie unter:
www.siemens.com/presse/blidsTabelle Top 20 der blitzreichsten Orte in Deutschland 2013
Tabelle Top 20 der blitzärmsten Orte in Deutschland 2013
Tabelle Bundesländer 2013