Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der
HOCHBAHN: „Wir benötigen für die Mobilitätswende
leistungsstarke und verlässliche Systeme, die einen echten Kundennutzen
schaffen. Mit dem Projekt U-Bahn100 schaffen wir ein Angebot für unsere
Fahrgästen, das unschlagbar ist: alle 100 Sekunden eine U-Bahn – pünktlich,
verlässlich, umweltschonend und praktisch jederzeit verfügbar.“
„Dieses Projekt ist ein wichtiger Meilenstein der
Mobilitätswende in Hamburg. Künftig können Züge auf der U2 und U4 alle 100
Sekunden fahren.“ sagt Andre Rodenbeck, CEO für Rail Infrastructure bei
Siemens Mobility. „Siemens und die Hamburger Hochbahn verbindet eine lange
Geschichte und wir sind sehr stolz, unsere Innovation hier in Hamburg umsetzen
zu können. Unsere Technologie verbindet mehr Streckenkapazität, höchste
Verfügbarkeit und weniger Energiebedarf mit höchstmöglicher Sicherheit.“
Was wird umgebaut?
Siemens Mobility wird für die auf den U-Bahnstrecken
vorhandenen konventionellen Sicas ECC Stellwerke die digitale Trainguard MT
CBTC-Lösung liefern und installieren. Zudem stellt das Unternehmen auch die
entsprechende Technik für den Einbau in die U-Bahnen. Trainguard MT wird dann
auf der U2 zwischen Christuskirche und Mümmelmannsberg sowie auf der kompletten
U4 verfügbar sein. Trainguard MT von Siemens Mobility ist das am häufigsten
eingesetzte Zugsteuerungssystem. Es ist bei zahlreichen Betreibern weltweit im
Einsatz, so in Paris, Peking, New York, London, Hongkong oder Buenos Aires.
Was ist
„Communication Based Train Control“?
Hinter „CBTC“ verbirgt sich
ein komplexes System von digitalen Signalen und Meldungen, die Fahrzeuge und
Strecke permanent miteinander in Echtzeit austauschen. Verschiedene Komponenten
auf der Strecke und in den Fahrzeugen machen diese funkbasierte, bidirektionale
Datenkommunikation zwischen Zug und Infrastruktur möglich, bei der
Fahrweg-Informationen über Funk auf die Züge übertragen werden.
Welche Vorteile hat eine digitale Zugsicherung?
Die digitale Zugsicherung erhöht die Leistungsfähigkeit der
U-Bahnstrecken, insbesondere in den Tunneln. Mit Blick auf die Ausweitung des
Angebots – mehr Züge und kürzere Takte, ohne die einer Mobilitätswende
inklusive Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel die Basis fehlen
würde – ist das der zentrale Aspekt der Modernisierung. Denn ein CBTC-System
ermöglicht das Fahren im realen Bremswegabstand, statt wie bisher in pauschalen
Blockabschnitten. Damit sind kürzere Zugfolgen möglich, wodurch die
Beförderungskapazität um mehr als 20 Prozent gesteigert werden kann – ohne
teuren Aus- oder Neubau von Gleisen und Tunneln.
Die moderne und leistungsfähige Zugsicherungstechnik sorgt
aber nicht nur für mehr Züge auf der Strecke, sondern auch für eine größere
Taktgenauigkeit und -verlässlichkeit. Sie ermöglicht energieeffizienteres
Fahren – Einsparungen von bis zu 20 Prozent sind möglich – und einen
verbesserten Passagierkomfort durch sanfteres Beschleunigen und Bremsen.
Insgesamt werden mit einer CBTC-Zugsicherung Kapazität und
Attraktivität des U-Bahn-Systems gesteigert, womit der Anteil des
schienengebundenen ÖPNVs am städtischen Verkehr vergrößert werden soll. Das
wird unmittelbar zu einer Verringerung von Schadstoffemissionen beitragen und
damit für sauberere Luft in der Stadt sorgen.