Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger freut sich über die Entwicklungspartnerschaft. „Der Zug ist ein weiterer wichtiger Baustein der bayerischen Wasserstoff-Strategie. Mein Ministerium treibt die Forschung, Entwicklung und Anwendung im Bereich der H2-Technologie voran. Wir setzen das Projekt gemeinsam mit den Partnern auf das Gleis, weil wir überzeugt sind, mit Wasserstoff einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs leisten zu können. Wir werden in Bayern beweisen, dass mit grünem Wasserstoff Wirtschaft und Klimaschutz unter einen Hut zu bekommen ist."
Kerstin Schreyer, Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr erklärte: „Der Freistaat Bayern setzt sich ehrgeizige Klimaziele und will auch im Verkehrssektor eine klare Klimaschutzstrategie umsetzen. Innovative Technologien und grüner Wasserstoff spielen dabei eine besondere Rolle. Wasserstoff birgt ergänzend zur direkten Stromnutzung durch seine vielfältigen und flexiblen Anwendungsbereiche das Potenzial, auch den Bereich des Schienenverkehrs zukünftig vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Ich freue mich, dass der Freistaat diese innovative Technik auf diesem Wege auch im Regelbetrieb testen kann.“
Karl Blaim, Geschäftsführer, Siemens Mobility: „Siemens Mobility ist ein führender Anbieter bei der Entwicklung alternativer Antriebe, die gerade im Regionalverkehr, wo es keine elektrifizierten Oberleitungen gibt, erheblich zur Reduzierung von Emissionen beitragen kann. Die Technologiepartnerschaft zwischen Siemens Mobility und dem Land Bayern ermöglicht die Weiterentwicklung des Mireo Plus H für Bayern und unterstützt einen klimafreundlichen Personenverkehr im Land.“
Arnulf Schuchmann, technischer Geschäftsführer der Bayerischen Regiobahn, sagte: „Wir haben uns dazu bereiterklärt, die Wasserstofftechnologie
zu testen und den Zug der Firma Siemens Mobility im Fahrgastbetrieb zu
erproben, weil wir neugierig und offen für alternative Antriebsformen auch im
Eisenbahnbereich sind. Innerhalb der Transdev-Gruppe, zu der wir gehören,
besteht bereits große Erfahrung mit alternativen Antrieben im Busbereich.“ Es
sei aber bei Weitem nicht damit getan, den Wasserstoffzug aufs Gleis zu setzen,
vielmehr müssten im laufenden Betrieb viele Aspekte beachtet werden.
Sicherheitsauflagen müssen umgesetzt werden, Schulung der Mitarbeitenden, die
Betankung des Fahrzeugs, die Strecken, auf denen es unterwegs sein soll und
viele weitere Aktivitäten haben bereits begonnen.
Der Wasserstoffzug wird auf Basis der Mireo
Plus H-Plattform von Siemens Mobility entwickelt. Er soll auf
oberleitungsfreien Strecken fahren und hat eine Reichweite von bis zu 800 km.
Die Hauptkomponenten der Wasserstofftraktion sind zwei auf dem Dach montierte
Brennstoffzellen. Komplettiert wird das System von Unterflurbatterien neuester
Generation der Firma Saft. Das Fahrzeug wird im Frühjahr 2022 der
Öffentlichkeit vorgestellt. Erste Sonderfahrten in Bayern sind für das Jahr
2023 geplant, bevor das Fahrzeug im Januar 2024 den offiziellen
Passagierbetrieb aufnimmt.
Die Entwicklung von alternativen Antrieben im
Schienenverkehr ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Siemens Mobility. Das
Unternehmen ist Vorreiter in Sachen nachhaltiger Mobilität und wird den
erfolgreichen Regionalzug Mireo sowohl als Wasserstoff- als auch als
batteriebetriebenen Zug anbieten. Zum Einsatz kommt das
bekannte Fahrzeug Mireo Plus H, jedoch ausgestattet mit einer neuen Generation
von Batterien zur Steigerung der Fahrleistungen und damit des Kundenkomforts.