Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2012, das am 31. Dezember 2011 endete, sank der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 19,8 Milliarden Euro. Im Vorjahresquartal hatte Siemens eine Reihe von Großaufträgen verbucht. Der Umsatz hingegen stieg um zwei Prozent auf 17,9 Milliarden Euro. Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz (Book-to-Bill) lag im ersten Quartal bei 1,11. Der Auftragsbestand erreichte 102 Milliarden Euro. Zugleich investierte Siemens in Innovation und Wachstum: Die Zahl der Mitarbeiter stieg im ersten Quartal weltweit um rund 3.000, davon etwa ein Drittel in Forschung und Entwicklung.
Für die vier Sektoren Energy, Healthcare, Industry und Infrastructure & Cities ergibt sich ein gemischtes Bild. Im Sektor Energy sank der Auftragseingang um elf Prozent auf 7,2 Milliarden Euro, wogegen der Umsatz um acht Prozent auf 6,2 Milliarden Euro stieg. Während sich der Auftragseingang im Geschäft mit erneuerbaren Energien um nahezu zwei Drittel erhöhte, lagen die Bestellungen in der Division Fossil Power Generation nach Großaufträgen im Vorjahr um 30 Prozent niedriger. Der Healthcare-Sektor wies einen Auftragseingang von 3,3 Milliarden Euro aus und lag damit um vier Prozent über dem Vorjahreswert, während sich der Umsatz stabil entwickelte. Im Sektor Industry ging der Auftragseingang leicht um zwei Prozent auf 4,9 Milliarden Euro zurück, allerdings hatte im Vorjahreszeitraum vor allem die Division Drive Technologies von Großaufträgen profitiert. Der Umsatz des Sektors kletterte um fünf Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Im neuen Sektor Infrastructure & Cities lagen Auftragseingang und Umsatz unter den vergleichbaren Vorjahreswerten. Auch hier waren im Vorjahr Großaufträge wie zum Beispiel der Eurostar-Auftrag eingegangen.
Auf der Ergebnisseite wirkten sich Verzögerungen im Zusammenhang mit den Genehmigungsprozessen bei der Anbindung von Offshore-Windanlagen, hauptsächlich in Deutschland, aus. Im Sektor Energy fielen dadurch in der Division Power Transmission Projektbelastungen von 203 Millionen Euro an. Im Geschäft mit erneuerbaren Energien fiel ein Verlust von 48 Millionen Euro an, vor allem bedingt durch höhere F&E-Aufwendungen, Kosten im Zusammenhang mit dem Ausbau des Geschäfts in einem intensiven Wettbewerbsumfeld, sowie gestiegenem Preisdruck und einem weniger günstigen Umsatzmix. Healthcare wies ein Ergebnis leicht unter dem Vorjahreswert aus. Im Sektor Industry sank das Ergebnis wegen eines weniger günstigen Produktmix und höherer Betriebskosten in Folge von Wachstumsinvestitionen. Im neuen Sektor Infrastructure & Cities schlugen Verzögerungen bei der Zulassung des Velaro D negativ aufs Ergebnis. Ursache ist hier die bekannte Schwierigkeit eines ausländischen Zulieferers, maßgebliche Komponenten für die Mehrsystemfähigkeit des Zuges für den Bahnverkehr zwischen Deutschland und Frankreich bereitzustellen. Das Ergebnis der Sektoren ging im Vergleich zum Vorjahreswert um 23 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zurück. Insgesamt sank das Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten von Siemens um 27 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro.