Schwere Nutzfahrzeuge sind die primäre Quelle smogbildender Emissionen in Südkalifornien. Die Entwicklung eines Gütertransportsystems mit keinem oder geringem Schadstoffausstoß in den größten Häfen der USA soll helfen, smogbildende und toxische Emissionen sowie Treibhausgase in den von Luftverschmutzung stark betroffenen hafennahen Gemeinden zu reduzieren.
"Dieses Projekt wird uns dabei helfen, die Realisierbarkeit eines Oberleitungssystems für den Straßengütertransport ohne Schadstoffausstoß zu beurteilen", sagt SCAQMD-Leiter Wayne Nastri. "Diese Demonstration könnte zur weiteren Einführung von eHighways führen. So wird die Umweltverschmutzung verringert und die Gesundheit der Bürger in den Städten nahe der Häfen verbessert."
"Tag für Tag sind Amerikaner auf funktionierenden Schwerlastverkehr angewiesen. Es wird erwartet, dass sich der vom Straßengüterverkehr verursachte globale Kohlendioxidausstoß bis zum Jahr 2050 verdoppelt", sagt Roland Edel, Technologiechef der Mobilitätssparte von Siemens, "der Siemens-eHighway ist im Vergleich zu Verbrennungsmotoren doppelt so effizient. Das halbiert den Energieverbrauch und verringert die lokale Luftverschmutzung im Umfeld der größten Häfen der USA."
Ein batteriebetriebener, ein Diesel-Hybrid- und ein Flüssiggas-Hybrid-Lkw sind zu Demonstrationszwecken auf der 1,6 Kilometer langen Teststrecke unterwegs. Dazu wurde der Abschnitt auf der South Alameda Street in Carson mit Oberleitungen ausgestattet. Das System soll den Verbrauch fossiler Brennstoffe, die Betriebskosten für Lastwagen und den Schadstoffausstoß verringern. Ziel des laufenden Projekts ist es, das eHighway-System für Lkw auf öffentlichen Straßen in den USA zu veranschaulichen und Szenarien für einen ausgeweiteten Einsatz in der Zukunft vorzubereiten.
Der Demonstrationsaufbau ist mit dem bei Straßenbahnen verwendeten System vergleichbar. Es besteht aus dem stromführenden Oberleitungssystem entlang der Straße und einem Stromabnehmer in Kombination mit einem Hybridantriebssystem auf Seiten der Fahrzeuge. Ein Sensorsystem ermöglicht es dem intelligenten Stromabnehmer, den Kontakt zur Oberleitung herzustellen und zu unterbrechen. So können die Fahrzeuge die Fahrspuren wechseln und überholen, ohne in ständigem Kontakt mit der Leitung zu stehen. Der Elektro-Hybridantrieb der Lastwagen stellt sicher, dass die Fahrzeuge auch fernab der Stromversorgung fahren können.
Im Juni 2016 hat Siemens den weltweit ersten eHighway auf öffentlichen Straßen in Schweden in Betrieb genommen. Auf dem zwei Kilometer langen Autobahnabschnitt der E16 nördlich von Stockholm wird bis ins Jahr 2018 das Siemens-Oberleitungssystem für Lastwagen getestet. Dort verkehren zwei Biodiesel-Hybrid-Fahrzeuge. In Deutschland sollen im Jahr 2019 drei Feldversuche der eHighway-Technik auf ausgewählten Strecken starten.
Das Projekt mit einem Auftragswert von 13,5 Millionen Dollar wird von SCAQMD mit 2,5 Millionen Dollar sowie mit vier Millionen Dollar aus einem Vergleich mit China Shipping, mit drei Millionen Dollar von der California Energy Commission, mit zwei Millionen Dollar vom Port of Long Beach sowie mit zwei Millionen Dollar von LA Metro finanziert. Siemens hat eine Sacheinlage in Höhe von 1,3 Millionen Dollar getätigt. SCAQMD stellt weitere 2,1 Millionen Dollar zur Verfügung, und die US-Umweltschutzbehörde EPA stellte 500.000 Dollar für die Umrüstung der Lastwagen durch die Firma TransPower zur Verfügung. TransPower hat den batteriebetriebenen und den Flüssiggas-Hybrid-Lkw entwickelt. Die Firma Volvo entwickelte den Diesel-Hybrid-Lkw in Kooperation mit der US-Tochter Mack Trucks.
Diese Presseinformation sowie weiteres Material finden Sie unter
www.siemens.com/presse/ehighway