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Siemens Mobility und Cattron präsentieren teleoperierten Betrieb einer Straßenbahn im Depot

„Bei AStriD wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern wertvolle Synergien nutzen, um den Betriebshof zu digitalisieren und personal- und zeitintensive Rangierprozesse von Straßenbahnen zu automatisieren. Mit dem teleoperierten Betrieb (RTO) haben wir nun einen weiteren Schritt zur autonom fahrenden Straßenbahn getan, der unsere Kunden dabei unterstützen wird, eine nachhaltige Wertsteigerung über den gesamten Lebenszyklus sicherzustellen und Verfügbarkeiten zu garantieren“, sagt Daniel Hoepffner, Projektleiter für die Depot Automatisierung und autonomes Fahren von Straßenbahnen bei Siemens Mobility.
„Die im Projekt autonome Tram Potsdam zum Einsatz kommenden Cattron-Komponenten basieren auf der langjährigen Erfahrung aus 5 Jahrzehnten im Bereich der Funkfernsteuerungen. Das Grundkonzept ist dem klassischen Rangiergeschäft für Lokomotiven entlehnt. So konnten wir gemeinsam mit Siemens Mobility lange Bewährtes und radikal Neues zu besseren Lösungen kombinieren, die vor den komplexen Herausforderungen unseres Marktes bestehen können“, sagt Karsten Nitsch, Geschäftsführer Cattron GmbH.
Mit RTO können, als eine erste Stufe der Depotautomatisierung, von einer zentralen Leitstelle aus personal- und zeitintensive Prozesse auf dem Betriebshof ferngesteuert durchgeführt werden, wie zum Beispiel die Bereitstellung der Fahrzeuge für den Linieneinsatz, das Rangieren in die Werkstatt oder Abstellhalle, und die Fahrt durch die Waschanlage. Das Prinzip basiert auf einem System mit einer SIL-zertifizierten Funkverbindung zwischen Land-/ Fahrzeugseite. Dazu genutzt wird die Technologie-Plattform EC/LO Pro, ein primär für Rangier-Anwendungen im Güterzugbereich, gemäß europäischen Regularien wie EN 50239 / TSI LOC&PAS, entwickeltes System. Bisher einzigartig ist dabei die Kombination von Assistenzsystem mit entsprechender Visualisierung der Umgebung und möglichen Hindernissen, und einer Funkfernsteuerung, die eine Datenübertragung in der notwendigen Geschwindigkeit und über größere Distanzen erlaubt und dabei gleichzeitig den vorgegebenen Sicherheitsregulatorien entspricht. 
Im Rahmen der InnoTrans 2018 präsentierte Siemens Mobility gemeinsam mit dem Verkehrsbetrieb Potsdam erstmals einen Erprobungsträger im realen Straßenverkehr auf einem Teilstück des Potsdamer Tramnetzes. Ziel des darauf aufbauenden Forschungsprojekts AStriD ist die Entwicklung eines digitalen Betriebshofes auf Basis einer autonom fahrenden Tram. Dazu startete ein Konsortium bestehend aus Siemens Mobility, ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dem Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) und der Codewerk GmbH die gemeinsame Umsetzung eines vollautomatisierten Straßenbahndepots im Oktober 2019. Bei der Entwicklung wird von Anfang an berücksichtigt, welche rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Genehmigung und den Betrieb einer autonom fahrenden Straßenbahn zu beachten sind. Das auf drei Jahre ausgelegte Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) gefördert. 

Kontakt

Eva Haupenthal

Siemens AG

+49 152 01654597