Siemens Rastatt war
der erste Standort, der sich für den Zukunftsfonds beworben hat. Mit Erfolg:
Das Konzept, das gemeinsam vom örtlichen Betriebsrat und der Betriebsleitung
entwickelt wurde, hat überzeugt. Die Betriebsleitung habe die Bedeutung der
digitalen Transformation erkannt und eine ausführliche Analyse an den
Arbeitsplätzen in Rastatt durchgeführt, so Peter Heck, Leiter
Beschäftigungsbedingungen und Mitglied des Vergabeausschusses. Mit dabei war
von Anfang an der Betriebsrat, was ebenfalls Teil des Erfolgskonzepts ist. In
Versammlungen sowie Einzelgesprächen hat der Rastatter Betriebsrat die
Belegschaft auf das Thema aufmerksam gemacht und sie hinsichtlich der
Digitalisierungstransformation sensibilisiert.
Der Zukunftsfonds ist ein wesentliches Element, mit dem
Siemens und der GBR den Strukturwandel gestalten – ein Wandel, der die
Arbeitswelt in bisher ungeahntem Ausmaß verändert. „Die immer schneller
voranschreitende Digitalisierung gibt uns hohe Anforderungen an neue Entwicklungsmethoden
vor, aber auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich
weiterzuentwickeln“, so Werksleiter Dr. Stephan Guse.
Ziel der
Gesamtbetriebsvereinbarung zum Zukunftsfonds ist auch die Etablierung einer
neuen Lernkultur. Die Initiative soll auch die Belegschaft dazu animieren, ihre berufliche Entwicklung aktiv mitzugestalten, um den
Herausforderungen des Strukturwandels gerecht zu werden. Diese
Eigenverantwortung fördert die Entwicklung der neuen Lernkultur.
"Wir müssen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
die Möglichkeit geben, sich im Hinblick auf den Strukturwandel kontinuierlich
weiter zu qualifizieren. Lebenslanges Lernen ist für jeden von uns existenziell
wichtig, denn der Strukturwandel wird
dazu führen, dass sich einerseits die am Arbeitsplatz erforderlichen
Kompetenzen verändern, während andererseits neue Kompetenzen oder gar neue Jobs
entstehen. Genau da setzen wir mit dem Zukunftsfonds an", sagte
Peter Heck, Leiter Beschäftigungsbedingungen.
„Für uns ist vor allem eines wichtig“, betonte Alexandra
Schlager, Betriebsratsvorsitzende bei Siemens Rastatt. „Wir möchten die
Beschäftigungsstabilität sichern“. So sieht das auch Birgit Steinborn,
Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats und stellvertretende Vorsitzende des
Aufsichtsrates der Siemens AG. „Wir brauchen eine
Qualifizierungsoffensive, um nachhaltige Perspektiven für die Mitarbeiter zu
schaffen. Bei der Personalstrategie der Zukunft wollen wir die hervorragenden
Kompetenzen der Mitarbeiter weiterentwickeln – das ist absolut zentral, um im
Strukturwandel und der Digitalisierung zu bestehen".
Um das umzusetzen, hat der Standort Rastatt eine ‚Jobbörse
für die Berufe der Zukunft‘ ins Leben gerufen. Dort können sich alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
informieren. Dabei müssen sie sich nicht zwingend von Grund auf neu
orientieren, sondern können einzelne Teilkomponenten erlernen. Das Alter spiele
bei der Weiterbildung keine Rolle, so Peter Heck. „Auch für Arbeitskräfte über
50 gibt es genügend Angebote“. Ergänzend betonte Birgit Steinborn: „Gerade auf
unsere älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir auch in Zukunft
nicht verzichten. Wir brauchen ihre Erfahrung".
In Rastatt
entwickelt, fertigt und vermarktet Siemens Produkte und Systeme für die
Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, beispielsweise Produkte für den Einsatz
in Gebläsebrennern, Heizkesseln, alternativen Heizsystemen und industriellen
Anlagen. Die Produktpalette umfasst sowohl komplette Systemlösungen als auch
Steuerungen, Regelungen, Ventile, Feuerungsautomaten für Öl- und Gasbrenner
sowie die dazugehörigen Prüf- und Testgeräte. Die Komponenten finden sich in
den Heizkesseln von Wohnhäusern und bei größeren Anlagen, zum Beispiel, wenn
Flughäfen oder Einkaufszentren beheizt werden müssen. Zudem werden sie in der
Industrie eingesetzt, etwa bei Trocknungseinrichtungen in den Lackierstraßen
von großen Automobilherstellern.