Damit die Produktion in Deutschland zukünftig neue
Batterietechnologien effizienter, kostengünstiger und in höchster Qualität
bereitstellen kann, fördern das Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) und das Land Nordrhein-Westfalen den Aufbau einer Forschungseinrichtung
für die Batteriefertigung im Rahmen des Projekts »FoFeBat« mit bis zu insgesamt
680 Millionen Euro. Die Forschungsfertigung stellt eine Infrastruktur zur
Verfügung, mit der kleine und mittlere Unternehmen, aber auch Großunternehmen und
Forschungseinrichtungen die seriennahe Produktion neuer Batterien erproben,
umsetzen und optimieren können.
Die Fraunhofer-Gesellschaft setzt dieses Zukunftsprojekt mit mehreren
Partnerfirmen nun schrittweise um.
Einer
dieser Partner ist die Siemens AG, die die Fraunhofer FFB, basierend auf der offenen
Siemens Xcelerator Plattform, mit Software- und Hardware-Lösungen
unterstützt. Hierbei tragen die beiden Geschäftsbereiche Digital Industries und
Smart Infrastructure mit ihren interoperablen Systemen zur Digitalisierung,
Automatisierung, Steuerung und Überwachung von Maschinen, Prozessen und
Gebäuden bei. Die realen Produktions- und Umgebungsbedingungen werden durch die
Anbindung der OT (Operational Technology) an die IT (Information Technology)
entlang der gesamten Wertschöpfungskette digital abgebildet. Sensoren im
Gebäude und in der gesamten Produktionsumgebung liefern dazu alle relevanten
Infrastrukturdaten in Echtzeit.
Mit dem Einsatz des
Manufacturing Execution Systems (MES) und der IIoT- (Industrial Internet of
Things) Plattform ist die Fraunhofer FFB in der Lage Produktionsprozesse zu
planen, zu steuern, zu optimieren und flexibel zu skalieren. Die
Gebäudemanagement-Plattform Desigo CC regelt datenbasiert und bedarfsorientiert
die optimale Produktionsumgebung, auch im Reinraum und Trocknungsbetrieb.
Die gesammelten Daten sind für die Fraunhofer FFB von zentraler Bedeutung, um
mithilfe eines digitalen Zwillings von der Fabrik dem Auftrag der
Forschungsfertigung Batteriezelle nachzukommen. Der digitale Zwilling spiegelt
die gesamte Fabrik – von der technischen Gebäudeausrüstung, bis zur Produktion
mit allen Abläufen – wider. So wird für
verschiedene Industriepartner eine Produktion unter seriennahen und sensiblen
Bedingungen gewährleistet.
„Automatisierung und
Digitalisierung sind der Schlüssel, um bei der industriellen Produktion am
Standort Deutschland auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein.
Die Fraunhofer Gesellschaft übernimmt mit ihrem Neubau einer Forschungsfabrik
für Batteriezellen in Münster künftig eine wichtige Vorreiterrolle für die
deutsche Zulieferindustrie der Elektromobilität. Siemens bringt hier sein
branchenspezifisches Know-how bei der Automatisierung und Digitalisierung mit
ein“, so Thorsten Selle, Leiter der Siemens-Niederlassung Münster.
„Gemeinsam mit der
Fraunhofer-Gesellschaft wollen wir die Batterieindustrie in Deutschland auf das
nächste Level heben. Bei der Gebäudeautomation und der Ausrüstung der
Produktion liefern wir innovative und nachhaltige Lösungen. Mit unserem Know-how
und jahrzehntelanger Erfahrung sehen wir uns als integralen Teil des Ökosystems
lokaler Wertschöpfung in der Elektromobilität.“, so Markus Birkhan, Head of
Vertical Battery bei der
Siemens AG.