Bei der offiziellen Eröffnung sagte Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands von Siemens und CEO der Siemens Operating Company Digital Industries: „Mit der Technologie der Reinraumfertigung holen wir uns eine Kernkompetenz in der Herstellung von Leistungselektronik ins Unternehmen. Zum Nutzen unserer Kunden können wir nun innovativer, kompakter und flexibler produzieren und damit insgesamt unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.“
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann ergänzte in seinem Grußwort: „Der neue Reinraum ist ein starkes Signal für den Wirtschaftsstandort Erlangen und die ganze Region. Mit diesem hochmodernen neuen Produktionsbereich schafft Siemens beste Voraussetzungen für den Erfolg von morgen. Das ist nicht nur eine gute Nachricht für die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Erlangen, sondern ein wichtiger Beitrag für den Wohlstand in unserem ganzen Land.“
Der neue Reinraum wurde vor der Realisierung digital geplant und die Produktion mit Hilfe des Digitalen Zwillings in der virtuellen Welt simuliert und getestet. Parallel zu den Baumaßnahmen erstellten so die Planer mit Siemens-Simulationssoftware ein digitales Abbild des Reinraums und des zugehörigen Wertstroms, um die optimale Ausführung und Einrichtung in der realen Fertigung vorzubereiten. Die Reinraumtechnologie stärkt die High-Tech-Kompetenzen von Siemens am Standort.
Der Erlanger Oberbürgermeister Florian Janik sagte:
„Mit diesem Projekt zeigt sich wieder einmal die besondere Stärke des Technologiestandorts Erlangen und der Metropolregion: Die enge und effiziente Zusammenarbeit von Industrie, Hochschulen und Forschungsinstituten ist der Schlüssel für die Innovationskraft und die Zukunftsfähigkeit unserer Region.“
Wolfgang Heuring, CEO von Siemens Motion Control und damit auch verantwortlich für den Standort hob hervor:
„Das Siemens Gerätewerk Erlangen setzt in seiner Elektronikfertigung viele Zukunftstechnologien aus Digitalisierung und flexibler Automatisierung wie Künstliche Intelligenz, Additive Manufacturing und Cloud-Technologien ein. Damit ist es einer der innovativsten und produktivsten Standorte im Siemens Fertigungsverbund. Die Reinraumfertigung stärkt dieses Profil deutlich.“
Stromrichter sind sehr vielseitig einsetzbar. Sie steuern die Drehzahl und das Drehmoment von Motoren, die beispielsweise in Werkzeug- und Produktionsmaschinen zum Einsatz kommen. Herzstück des Stromrichters sind Leistungseinheiten (Power Units). Sie beinhalten schnelle Halbleiterschalter wie IGBTs. Die neue Generation von Stromrichtern erfordert eine tiefere und funktionale Integration der Leistungseinheiten, um die Leistungsfähigkeit der neuen Materialien auszunutzen. Damit kann die Robustheit erhöht und gleichzeitig der Stromrichter kompakter gebaut werden. Für die Kunden ermöglichen diese Stromrichter eine flexiblere Integration in die eigenen industriellen Lösungen sowie nach Bedarf neue Funktionalitäten wie Zustandsüberwachung oder digitale Ansteuerungen, die direkt in die Leistungseinheiten eingebaut werden.
Helmrich dankte dem Projektteam und den Vertretern der Kooperationspartner, unter anderem der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie den Fraunhofer Instituten für integrierte Schaltungen und für Integrierte Systeme und Bauelemente-Technologie, für die gute Zusammenarbeit bei der Realisierung des anspruchsvollen Projektes.