Wie alles begann
Mit einer Digitalisierungsstrategie reagiert Manufacturing Karlsruhe, wie sich das Siemens-Werk nennt, auf Veränderungen im Markt. Komplexität ist das Stichwort. „Die Ansprüche steigen, die Kunden und damit unsere Entwicklungspartner vom Standort wollen immer kürzere Lieferzeiten und immer individuellere Produktvarianten“, so Mellies. „Folge ist, dass es an jedem zweiten Arbeitstag zu einem neuen Produktanlauf kommt – und mithin die Anforderungen immer komplexer werden. Vor einiger Zeit kamen wir daher zu dem Schluss: ‚Wenn wir uns nicht verändern, werden wir die Komplexität und Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland irgendwann nicht mehr beherrschen.“
Die Antwort darauf war ein Masterplan für Manufacturing Karlsruhe, bestehend aus FLEAN, einer Matrixproduktion und Veränderungsprozessen. Das „F“ in FLEAN steht für „Flexibel“. „LEAN“ ist der Oberbegriff für möglichst verschwendungsfreie Prozesse und Tätigkeiten. FLEAN verbindet also beides. Dazu wurden in einer Analyse-Phase alle Prozesse im Werk unter die Lupe genommen. In der darauffolgenden Designphase erarbeiteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Werk eine neue Anordnung der Fertigung. Seit Sommer 2018 wird die neue Matrix-Produktion nun implementiert.
„Matrix-Produktion im Fluss“ heißt die neue Fertigungsstrategie, die auch auf dem Einsatz digitaler Methoden zur Produktionsplanung und -steuerung beruht. „So senken wir die Durchlaufzeit drastisch“, erzählt Mellies. „In unsere Veränderungsprozesse waren und sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest eingebunden. Tatsächlich steht dabei für uns der Mensch im Mittelpunkt – im Veränderungsprozess sowie in der Produktion selbst. Es war mir und der gesamten Werksleitung daher ein persönliches Anliegen, das Engagement und die Begeisterung der Belegschaft, ohne die wir diese Veränderungen nicht hätten umsetzen können, zu würdigen.“ Die Werksleitung stellte der Belegschaft daher 15.000 Euro als Dankeschön zur Verfügung, die entschied, das Geld an gemeinnütze Organisationen zu spenden.
Gesellschaftliches Engagement ist seit der Firmengründung vor über 170 Jahren fester Bestandteil der Unternehmenskultur von Siemens. „Wir verstehen uns überall dort, wo wir geschäftlich aktiv sind, als verantwortlicher Nachbar“, so Mellies. „Diese Verantwortung wird von unseren Mitarbeitenden vorbildlich gelebt.“
„Wir sind sehr dankbar für die großzügige Spende von Siemens“, so Regina Bindert vom Kinderhospizdienst Karlsruhe anlässlich der Spendenübergabe. „Mit der Spende werden wir einer von uns begleiteten Familie die Anschaffung eines behindertengerecht ausgebauten Fahrzeugs ermöglichen“.
Jasmin Sahin, Geschäftsführerin von Kinderhilfswerk UNESON und Leiterin vom Lernfreunde Haus: „Wir sind beeindruckt von dem sozialen Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Siemens in Karlsruhe und danken Ihnen herzlich für die Geldspende. Es wird für die Werkstatt im Lernfreunde Haus eingesetzt werden.“
Ebenso freute sich Gertrud Bitterwolf-Knam vom Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Karlsruhe: „Die Spende von Siemens werden wir für unsere Jugendarbeit verwenden und davon im Sommer einen Ausflug für die Kinder und Jugendlichen finanzieren“.
Wir werden das Geld für neue Geräte zur Förderung der Psychomotorik einsetzen, erklärte Katharina Große vom Verein Kinder und Jugend ARCHE Karlsruhe e.V. „Wir haben eine Art Indoor-Hängeseilgarten mit Schienen, an denen kleine Schaukeln, Ringe und Seile befestigt werden können. Hier möchten wir die Auswahl und Geräte erweitern.“
Ulrich Schmitz von der UNESCO-Projektschule Heisenberg-Gymnasium bedankte sich im Namen aller Schülerinnen und Schüler für die Spende. „Das Geld werden wir für die Renovierung eines Mädchenwohnheims in Indien einsetzen. Im Frühjahr 2020 werden 32 Schülerinnen und Schüler unserer Schule praktische Entwicklungshilfe in Mitraniketan leisten und bei der Renovierung helfen.“
Über die Organisationen
Kinderhospizdienst für Stadt und Landkreis Karlsruhe
Der Kinderhospizdienst Karlsruhe unterstützt betroffene Familien im häuslichen Umfeld, aber auch in Institutionen wie beispielsweise Kliniken oder Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Durch ihr zeitliches, aktives und einfühlendes Engagement bieten hauptamtliche sowie ehrenamtliche Mitarbeitende des Kinderhospizdienstes den Familien Entlastung und Stärkung mit dem Ziel, dadurch zu einer möglichst hohen Lebensqualität für alle Betroffenen beizutragen.
Weitere Informationen unter https://www.kinderhospizdienst-karlsruhe.de/
UNESON LERNFREUNDE Schule
Das Bildungsangebot LERNFREUNDE Schule soll Flüchtlingskindern, die in der Landeserstaufnahme (LEA) in Karlsruhe leben, die Teilhabe an Bildungsmaßnahmen ermöglichen. Alle Kinder und Jugendlichen können an den Angeboten des LERNFREUNDE Hauses teilnehmen. Der ausländerrechtliche Status und die Bleibeperspektive sind im Rahmen des Bildungsangebotes der LERNFREUNDE Schule nicht relevant. Das LERNFREUNDE-Haus wurde 2016 eröffnet.
Weitere Informationen unter https://www.uneson.org/lernfreunde-haus/
Kinder und Jugend ARCHE Karlsruhe e.V.
Der Kinder und Jugend ARCHE Karlsruhe e.V. hilft Kindern, die in finanzieller oder emotionaler Not heranwachsen, auf ihrem Lebensweg Chancengleichheit zu erfahren. Durch unterschiedlichste Förderung begleitet der Verein sie ein Stück auf ihrem Weg und macht sie fit für ein Leben in der Gesellschaft. Die Kinder und Jugend ARCHE wurde 2011 in Karlsruhe als gemeinnütziger Verein gegründet. Mit einem warmen Mittagessen, Unterstützung bei den Hausaufgaben und einem Nachmittagsprogramm, bietet die Einrichtung Kindern, unabhängig ihres kulturellen oder religiösen Hintergrunds eine verlässliche Anlaufstelle. Das Team besteht aus Pädagogen und ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Weitere Informationen unter https://www.archekarlsruhe.de
UNESCO-Projektschule Heisenberg-Gymnasium
Seit 1999 ist das Heisenberg-Gymnasium anerkannte UNESCO-Projektschule und somit Teil des weltweit größten Schulnetzwerkes unter dem Dach der Bildungs-, Wissenschafts- und Kultur-organisation der Vereinten Nationen (UNO). Die Arbeit und das Engagement der UNESCO-Projektschulen werden vom Auswärtigen Amt und den Bundesländern gefördert. Das weltweite Netzwerk der UNESCO-Projektschulen (UNESCO Associated Schools Project Network) wurde 1953 unter Beteiligung Deutschlands gegründet. Es soll dazu dienen, Friedens- und Demokratieerziehung, Förderung einer Erinnerungskultur, Menschen-rechtsbildung, Leben in Vielfalt und Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schulprofilen sowie im Alltag und der pädagogischen Arbeit ausgewählter Schulen wirkungsvoll zu verankern.
Weitere Informationen unter https://www.heisenberg-gymnasium.de