Ausgangspunkt sind die Folgen des mehrmonatigen Lockdowns während der Corona-Pandemie, der bei vielen Kindern und Jugendlichen zu Bewegungsmangel geführt hat. Fußball spielt als Volkssport Nummer 1 eine wichtige Rolle dabei, Kinder aus unterschiedlichsten Verhältnissen wieder in Bewegung zu bringen. Da Siemens als bedeutender Arbeitgeber in der Metropolregion über einen großen Pool an ehrenamtlichen Engagierten verfügt, waren sich beide Partner recht schnell einig, gemeinsam dieses bundesweit einmalige Projekt an den Start zu bringen.
„Wir haben viel Erfahrung mit Volunteering-Projekten in der Region und unterstützen ehrenamtliche Tätigkeiten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Kathy von Kollrepp-Knott, Siemens-Personalleiterin am Standort Erlangen. „Das ist eine wichtige Säule unserer gesellschaftlichen Verantwortung.“ Im Juli und August konnten sich Mitarbeitende von Siemens bewerben, die ehrenamtlich im Trainerstab eines Amateur-Fußballvereins Kinder und Jugendliche in einem Alter von bis zu 14 Jahren trainieren oder sich gerade darauf vorbereiten. Der Fokus lag besonders auf kleinen Vereinen, die sonst nicht die Möglichkeit haben, eine Weiterbildung ihrer ehrenamtlichen Trainer und Trainerinnen anzubieten, die sich in benachteiligten Gebieten befinden und Mädchen und Jungen trainieren. 59 Bewerbungen trafen ein, aus denen ein Team aus Siemens- und FCN-Mitarbeitenden die zwölf Teilnehmer des Trainingscamps auswählte.
„Die Resonanz war überwältigend und die Qualität der Bewerbungen von Mitarbeitenden verschiedenster Standorte sehr hoch. Wir hätten alle Bewerberinnen und Bewerber nehmen können“, sagt Jan Niehuis, Siemens-Personalleiter Nürnberg. Siemens übernimmt die Hälfte des Arbeitszeitkontingents, das die Teilnehmer für das Trainingscamp als Urlaub oder über das Gleitzeitkonto aufbringen müssen. Die Teilnehmer kommen aus der gesamten Metropolregion – von den Standorten Amberg, Erlangen, Fürth, Nürnberg und Regensburg.
Marijan Tukeric leitet das Trainingcamp. Er ist Trainer und Sportlicher Leiter der Fußballschule und Fußballcamps beim 1. FC Nürnberg und hat beim FC Barcelona hospitiert. Er holt sich unter anderem Unterstützung von Dieter Hecking, Vorstand Sport 1. FC Nürnberg, Michael Wiesinger, Leiter NachwuchsLeistungsZentrum 1. FC Nürnberg, und Dieter Frey, Technischer Direktor NachwuchsLeistungsZentrum 1. FC Nürnberg. Auf dem Programm der „1. FC Niño-Coach“-Ausbildung stehen neben Aufwärm- und Koordinationsübungen mit und ohne Ball, auch kognitive Übungen, die die Logik und Intelligenz fördern, sowie die Themen Ernährung und Kinder-Psychologie. Somit beinhaltet die Ausbildung auch Grundlagen, die im „normalen“ Jugendfußball weiterhelfen. „Die Kids sollen gemeinsam im Team Spaß an Sport und Bewegung haben. Gerade hier spielen ehrenamtlichen Trainer in den Vereinen eine entscheidende Rolle“, sagt Dieter Hecking, Vorstand Sport vom FCN, der für das Projekt gerne als Trainer auf den Fußballplatz zurückgekehrt ist. „Durch ihr Engagement gelingt es, dass Kinder – aus unterschiedlichen Verhältnissen, Nationen, Mädchen und Jungen – gemeinsam den Ball rollen lassen. Alle verfolgen dabei ein Ziel – den Ball ins „Eckige“ zu bekommen, um so als Team Erfolge zu feiern und als Gemeinschaft zusammenzuwachsen.“
Niels Rossow, Kaufmännischer Vorstand des 1. FC Nürnberg betont: „Die gesellschaftliche Bedeutung des Ehrenamts ist riesig. Ehrenamtliche leisten in Deutschland einen erheblichen Beitrag zum Gemeinwohl. Ob Feuerwehr oder Sportverein – ohne Ehrenamtliche würde Deutschland nicht funktionieren. Wir freuen uns enorm, dass wir gemeinsam mit Siemens dem Thema Ehrenamt Sichtbarkeit verschaffen und mit Anerkennung und Wertschätzung begegnen. Darüber hinaus wollen wir mit der Trainerausbildung für Kinder Siemens durch betriebliche Freiwilligen-Programme (Corporate Volunteering) dabei unterstützen, Mitarbeitende zu animieren, Verantwortung zu übernehmen und die Zukunft des Themas Ehrenamt mitzuprägen.“