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»Ich war neugierig auf Russland und seine Menschen«
Ein Lastwagen kriecht über die
Straßen. Er kommt von der Grenze und ist seit Stunden unterwegs. Schließlich
kommt er in einem weißrussischen Dorf zum Stehen. Menschen steigen aus; der
Schnee knirscht unter ihren Stiefeln. Sie öffnen die Ladeklappen und stehen vor
einem Berg von Lebensmitteln und Kleidung, die sie nun an Frauen, Männer und
Kinder verteilen.
Das hat Uwe Trzaska 1999
erlebt, als er in einem Hilfstransporter von Deutschland nach Weißrussland fuhr
und Menschen mit dem Notwendigsten versorgte. Er berichtet uns heute, wie sein
Ehrenamt ihn geprägt hat.
Ein Lastwagen kriecht über die
Straßen. Er kommt von der Grenze und ist seit Stunden unterwegs. Schließlich
kommt er in einem weißrussischen Dorf zum Stehen. Menschen steigen aus; der
Schnee knirscht unter ihren Stiefeln. Sie öffnen die Ladeklappen und stehen vor
einem Berg von Lebensmitteln und Kleidung, die sie nun an Frauen, Männer und
Kinder verteilen.
Das hat Uwe Trzaska 1999
erlebt, als er in einem Hilfstransporter von Deutschland nach Weißrussland fuhr
und Menschen mit dem Notwendigsten versorgte. Er berichtet uns heute, wie sein
Ehrenamt ihn geprägt hat.
Wie begann dein ehrenamtliches
Engagement?
1999
wurde ich von einem Erfurter Verein für Tschernobylhilfe gefragt, ob ich bereit
wäre ein weißrussisches Kind in meiner Familie aufzunehmen. Ich stellte es mir
vor: ein fremdes Kind in der eigenen Familie. Wie wäre das?
Und du hast dich dafür entschieden?
Ja. Es ging damals um einen Aufenthalt über einige Wochen – ein Erholungsurlaub für das Kind. Auch wenn ich zunächst zögerte, meine Neugier war geweckt. Wie es wohl sein würde, einem fremden Kind das Leben hier in Deutschland zu zeigen? Wir verbrachten einen tollen Sommer und unsere kleine Familie wuchs um ein weiteres Mitglied an. Wir erlebten damals einige unserer schönsten Familienmomente.
Was hat sich danach in deinem Leben geändert?
Diese Erfahrung bewegte mich dazu, mich im Verein „Kinderhilfe Tschernobyl Erfurt“ 2004 e.V., zu engagieren. Jedes Jahr in den ersten drei Wochen der Thüringer Sommerferien lädt der Verein etwa 20 Kinder aus den Städten Narowlja und Rogatschow in Weißrussland zur Erholung nach Erfurt ein.
Wieso ausgerechnet diese beiden Städte in Weißrussland?
Beide Städte liegen im Südosten Weißrusslands. Der Südosten des Landes war 1986 besonders stark von der Reaktorkatastrophe betroffen. Narowlja ist etwa 50 km von Tschernobyl entfernt. Das Immunsystem der im Umkreis lebenden Menschen ist immer noch belastet, was sie bis heute in ihrem Leben einschränkt. Unser Verein ermöglicht den Kindern unbeschwerte Ferien, Bewegung und Spiel an der frischen – und vor allem unbelasteten – Luft. Durch die dreiwöchige Erholung für das Immunsystem sind die Kinder im folgenden Herbst seltener erkältet.
Wie ging es dann weiter?
Nach dem Besuch unseres ersten Kindes, war ich neugierig auf das Land und das Leben in Weißrussland. Ich begleitete einen Winterhilfstransport. Mit einem vollgepackten Lastwagen fuhren wir in den tiefsten russischen Winter und verteilten Pakete in den Dörfern. Auf dem Weg sah ich große Armut und Krankenhäuser, die nur mit dem Nötigsten ausgestattet waren. Das waren aber andere Zeiten. Heute ist diese Art der Hilfe glücklicherweise nicht mehr nötig.
Du engagierst dich seit 1999. Wolltest du je aufhören?
Nein, ich wollte nie aufhören. Das Ehrenamt gehört zu meinem Leben. Meine Frau und ich besuchen regelmäßig unsere Freunde und Bekannte in Weißrussland. In den Jahren haben wir viele davon gewonnen. Wir sind auf Hochzeiten, Geburtstagen und anderen Festen. Eines unserer allerersten "Ferienkinder" ist heute selbst Mutter und stellt uns als Oma und Opa vor.
Was ist besonders schön an deinem Engagement?
Trotz ihrer Lebensumstände begegneten uns die Menschen auf den Dörfern mit einer überwältigenden Dankbarkeit. Die Bilder aus dieser Zeit und das Gefühl den Menschen zu helfen, begleiten und bewegen mich bis heute.
Kinderhilfe Tschernobyl Erfurt 2004 e.V.
Der Verein leistet aktive humanitäre Hilfe für die Tschernobyl-Region in Weißrussland. Auch 33 Jahre nach dem Reaktorunglück ist eine latente Strahlung vorhanden. Die Vereinsarbeit kommt den Kindern in Rogatschow (3.Mittelschule) und Narowlja zugute.