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Blutanalyse
mittels Kamera-System: Siemens zeichnet zwei ZHAW-Studenten mit dem regionalen
Siemens Excellence Award aus
Mit ihrer Bachelorarbeit «Elektronische
und softwaremässige Implementierung eines Volumensensors» gewinnen Joel Hirsbrunner (25) und Michael Zoller (24) den mit
4000 Franken dotierten regionalen Siemens Excellence Award. Die beiden Jungforscher
der «ZHAW School of Engineering» sind damit für den nationalen Siemens
Excellence Award nominiert, der mit 10 000 Franken dotiert ist.
Mit ihrer Bachelorarbeit «Elektronische
und softwaremässige Implementierung eines Volumensensors» gewinnen Joel Hirsbrunner (25) und Michael Zoller (24) den mit
4000 Franken dotierten regionalen Siemens Excellence Award. Die beiden Jungforscher
der «ZHAW School of Engineering» sind damit für den nationalen Siemens
Excellence Award nominiert, der mit 10 000 Franken dotiert ist.
Die Messung des Ammoniakspiegels im Blut von
Patienten mit Lebererkrankung ist wichtig, da ein zu hoher Ammoniakgehalt im
Blut (Hyperammonaemie) lebensbedrohlich sein kann. Im klinischen Umfeld wird
Ammoniak in der Regel in Blutplasmaproben mithilfe von Laboranalysegeräten gemessen.
Joel Hirsbrunner aus Beggingen/SH und Michael Zoller aus Beringen/SH haben im
Rahmen ihrer Bachelorarbeit einen Demonstrator entwickelt, mit dem auf eine
Laboranalyse verzichtet werden kann. Entsprechend verkürzt das neuartige Gerät die
Zeit von der Blutentnahme bis zum Ergebnis und ermöglicht auch regelmässige
Messungen beim Patienten zuhause.
Eine Möglichkeit in einem Analysegerät den
Ammoniakgehalt aus Vollblut zu bestimmen, basiert auf polymeren Vesikeln. Diese mikroskopisch kleinen Strukturen
sind interessant für medizinische Zwecke, weil sich damit Moleküle in einer
Zelle einlagern lassen. Bei der Ammoniakmessung führt dieser Prozess zu einem
Anstieg des pH-Werts, welcher durch eine Fluoreszenzmessung aus dem Inneren der
Vesikel ausgelesen wird. Mit geeigneten Volumenmessgeräten können Abweichungen
im Mischverhältnis zwischen dem Blut und der Polymersomen-Suspension erkannt
und mittels Software entsprechend interpretiert werden.
Die beiden Jungforscher haben einen neuartigen
Demonstrator entwickelt, der das Volumen mithilfe einer Kamera bestimmt. Ein
bildverarbeitender Algorithmus erfasst über Rotwert-Maskierung, Integration und
Spitzenerkennung die Kanten der Probe. Gleichzeitig wird auch die korrekte
Bedienung geprüft, wie beispielsweise das richtige Einsetzen der Küvette. Für
Volumen von 180 bis 220 Mikroliter (Millionstel Liter) wird eine Messgenauigkeit
von ± 1,32 % erreicht. Dies genügt den derzeit bekannten Anforderungen.
Mit diesem Projekt konnten die Preisträger die Jury
überzeugen. Sie sind damit für den mit 10 000 Franken dotierten nationalen
Siemens Excellence Award 2022 nominiert. Für Gerd Scheller, Country CEO von
Siemens Schweiz, ist die Förderung von jungen Talenten sehr wichtig: «Mit dem
Excellence Award möchten wir junge Menschen motivieren, sich mit
wissenschaftlichen Themen zu beschäftigen, die in der Praxis umsetzbar sind.»
Bei der Bewertung der Arbeiten zählen neben der wissenschaftlichen Leistung vor
allem der Innovationsgrad, die gesellschaftliche Relevanz und die praktische
Umsetzbarkeit der Arbeit. Der Excellence Award ist Teil des Bildungsprogramms
«Generation21», mit welchem Siemens den Dialog mit dem Nachwuchs sucht und
junge Talente im Bereich Naturwissenschaft und Technik fördert. «Mit diesem
Engagement begleiten wir junge Menschen in ihrer Entwicklung und bei ihrer
Ausbildung und unterstützen sie dabei, ihre Zukunftschancen zu nutzen», so Gerd
Scheller.
Die beiden Gewinner des regionalen
Siemens Excellence Award: Michael Zoller (Mitte) und Joel Hirsbrunner
(rechts) mit Axel Kunze, Hochschulbetreuer an der ZHAW.