Die Dekarbonisierung der Industrie ist eine unternehmensübergreifende Herausforderung, da der überwiegende Teil des ökologischen Fußabdrucks von Produkten in der Lieferkette entsteht. Siemens bringt nun erstmalig eine Lösung zur effizienten Abfrage, Berechnung und Weitergabe von Informationen über den realen CO2-Fußabdruck von Produkten auf den Markt. Mit SiGreen lassen sich Emissionsdaten entlang der Lieferkette austauschen und mit jenen aus der eigenen Wertschöpfung zu einem realen CO2-Fußabdruck eines Produktes kombinieren. Dafür initiiert Siemens das offene und branchenübergreifende Estainium Netzwerk, mit dem Ziel, Herstellern, Lieferanten, Kunden sowie Partnern den Austausch vertrauenswürdiger Daten zum CO2-Fußabdruck zu ermöglichen. SiGreen macht den CO2-Fußabdruck von Produkten nachvollziehbar und ermöglicht es Unternehmen, gezielte Reduktionsmaßnahmen mit quantifizierbarer Wirkung zu ergreifen. So unterstützt das CO2-Management Unternehmen auf dem Weg hin zu einer klimaneutralen Produktion und erlaubt es, Nachhaltigkeit als entscheidenden Wettbewerbsfaktor zu nutzen.
Im Bereich Siemens Industrial Edge stellt das Unternehmen einen herstellerübergreifenden, unabhängigen Marktplatz für die Industrie vor. Im ersten Schritt bildet der Marktplatz den Transaktionsmechanismus für die Siemens Industrial Edge Plattform. Neben den Siemens Edge Apps für die diskrete Industrie und den Werkzeugmaschinenbau haben mit Braincube, Cybus, SeioTec und Tosibox bereits Drittanbieter ihr Angebot auf dem Marktplatz gestartet. Somit profitieren Kunden von einer breiten Palette an Softwarekomponenten unterschiedlicher Anbieter und Hersteller, die standardisiert in die Fertigung integriert werden können. Das vielfältige Angebot reicht dabei schon jetzt von Konnektivität, Datenspeicherung, -Visualisierung und -Analyse bis hin zu Maschinenüberwachung, Energie- und Asset-Management. So bildet Industrial Edge als offene Software-Plattform die optimale Basis für die Entstehung eines Ökosystems rund um Edge Computing. Auch hardwareseitig bekommt das Industrial-Edge-Portfolio Zuwachs. Der Industrie-PC Simatic IPC427E mit vorinstallierter Google Coral AI-Accelerator-Karte mit neuester Prozessortechnologie kommt als Microbox PC. Damit eignet er sich als Plattform für Industrial-Edge- und Artificial-Intelligence (AI)-Anwendungen.
Im Bereich Antriebstechnik zeigt Siemens, wie wichtig es ist, auch Antriebe in eine durchgängige Digitalisierung einzubinden. Mit DriveSimBasic hat das Unternehmen eine Softwarelösung auf den Markt gebracht, mit der sich Antriebskonstellationen und deren Verhalten in Maschinen und Anlagen simulieren, anpassen und optimieren lassen. Mit der neuen Lösung bietet Siemens einen schnellen und einfachen Einstieg in die Simulation der Antriebstechnik an und ermöglicht Maschinen- und Anlagenbauern die eigene Entwicklungsphase zu beschleunigen. Mit Analyze MyDrives Edge lassen sich die Antriebe auch an die Industrial-Edge-Plattform anbinden und Antriebsdaten in nahezu Echtzeit analysieren.
Industrielle Kommunikation und Netzwerke, Identifikation und Lokalisierung bilden die Basis für die Digitalisierung der Industrie. Mit dem Scalance MUM853-1 stellt Siemens im Rahmen des virtuellen Events erstmals einen industrielle 5G-Router für den Schaltschrank vor. Das Gerät verbindet lokale Industrieanwendungen mit öffentlichen 5G-, 4G (LTE)- und 3G (UMTS)-Mobilfunknetzen. Mit dem Router können Anlagen, Maschinen, Steuerelemente und andere industrielle Geräte über ein öffentliches 5G-Netz flexibel und mit hohen Datenraten aus der Ferne überwacht und gewartet werden. Zudem lässt sich das Gerät in private 5G-Netze einbinden. Damit ermöglicht der Scalance MUM853-1 richtungsweisende Anwendungen wie mobile Roboter in der Fertigung, autonome Fahrzeuge in der Logistik oder Augmented-Reality-Applikationen für Servicetechniker.
Betreiber von größeren Firmennetzwerken stehen durch die Digitalisierung immer mehr vor der Herausforderung, aus der Ferne in die Produktion einzugreifen und dabei einheitliche Sicherheitsrichtlinien für OT und IT zu berücksichtigen. Damit für das Kommunikationsnetzwerk kein erhöhtes Bedrohungspotential bei der OT-IT-Integration besteht, wird das Security-Konzept „Defense-in-Depth“ der OT mit dem IT-Security-Konzept „Zero Trust“ erweitert und somit ein granulares Zugriffskonzept umgesetzt. Dafür arbeiten Siemens und Zscaler Inc., führend in Cloud-Sicherheit, zusammen, um Kunden den sicheren Zugriff vom Arbeitsplatz im Büro oder mobil auf Operational Technology (OT) -Systeme und -Anwendungen im Produktionsnetzwerk zu ermöglichen. Dadurch können Anwender beispielsweise qualitätssichernde Maßnahmen oder Diagnosen aus der Ferne durchführen. Zudem lassen sich dadurch weiterhin die Anforderungen der Produktion nach Verfügbarkeit und Echtzeitfähigkeit erfüllen. Umgesetzt wird dies durch die Installation des App-Connectors des cloud-basierten Remote Access-Service Zscaler Private Access (ZPA) auf einem Docker-Container auf der lokalen Verarbeitungsplattform Scalance LPE von Siemens, wodurch eine Zugriffslösung für industrielle Umgebungen entsteht.
Der Bereich Digital Enterprise Services vereint Siemens-Experten, klassische Services und Zukunftstechnologien zu einem einzigartigen Gesamtpaket, das mit seinem Angebot Industrieunternehmen aller Branchen sicher durch die digitale Transformation führt. Dafür Zeigt Siemens in Rahmen des virtuellen Events eine Service-Lösung zur vorausschauenden Verwaltung von Ersatzteilbeständen – Predictive Services for Spare Parts. Durch digitales und effizientes Management von Ersatzteilen sowie umfassende Analysen historischer Ersatzteillogistikdaten und ein detailliertes Obsoleszenz-Management werden Anwender dabei unterstützt, die Anlagenverfügbarkeit zu erhöhen, Lagerkosten zu reduzieren, den Ersatzteilbestand zu optimieren und sicherzustellen, dass dieser immer auf dem aktuellen Stand sind.