Gemeinsam mit dem schwedischen Nutzfahrzeughersteller Volta Trucks wird Siemens die Elektrifizierung kommerzieller Flotten beschleunigen. Die Partnerschaft konzentriert sich insbesondere auf die Bereiche Stromverteilung, Integration erneuerbarer Energien und Energiedienstleistungen zum Aufbau nachhaltiger, elektrischer Flotten-Drehkreuze. Zudem beabsichtigt Siemens mit Automotive Cells Company (ACC) eine strategische Partnerschaft für die Produktion von Batteriezellen für Elektrofahrzeuge einzugehen. Die Zusammenarbeit wird auf dem digitalen Portfolio von Siemens Xcelerator basieren. Darüber hinaus nutzen wichtige Kunden wie REGENT das Portfolio. Das im Jahr 2020 gegründete US-Unternehmen baut den Seaglider, ein vollelektrisches Wasserflugzeug für den schnellen, sicheren und kostengünstigen Küstenverkehr. REGENT setzt dafür cloudbasierte Software und Services des Siemens-Xcelerator-Portfolios ein. Ein weiteres Beispiel ist die Kooperation mit der Fédération Internationale de l'Automobile (FIA). Hier werden Lösungen von Siemens Xcelerator as a Service genutzt, um den Verband und seine Rennserien einschließlich der Formel 1 bei deren Nachhaltigkeitsbestrebungen zu unterstützen.
Einer der wichtigsten Hebel für Siemens, um Wert zu schaffen, ist das Ziel des Unternehmens, seine digitalen Geschäfte bis 2025 um zehn Prozent pro Jahr auszubauen. Die Einführung der Siemens-Xcelerator-Plattform ist der logische nächste Schritt der Digitalstrategie des Unternehmens. Siemens schafft dadurch erheblichen Mehrwert für bestehende sowie neue Kunden und erschließt Neukunden insbesondere im Segment der kleineren und mittleren Unternehmen. Der Start der Business-Plattform steht zudem im Einklang mit der verstärkten Hinwendung zu „As-a-Service“-Angeboten und unterstützt die Ambition, die jährlich wiederkehrenden Umsätze zu steigern. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2022 erzielte Siemens mit seinen digitalen Geschäften einen Umsatz in Höhe von 4,7 Milliarden Euro. Der Konzern ist damit auf gutem Wege, im Geschäftsjahr 2022 mehr als zehn Prozent Wachstum in diesem Bereich zu erreichen. Im Geschäftsjahr 2021 lag der Umsatz im Digitalgeschäft bei 5,6 Milliarden Euro.
„Siemens verbindet wie kein anderes Unternehmen die reale mit der digitalen Welt. Dabei geht es um die Konvergenz von Software und Hardware. Maschinen mit Sensoren auszurüsten, sie an das Internet der Dinge anzubinden und künstliche Intelligenz zu nutzen, um Hardware intelligent zu machen, ist die Basis für die industrielle Digitalisierung. Doch die beste Lösung wird zur schlechten Lösung, wenn sie nicht gut mit anderen Technologien zusammenarbeitet“, sagt Peter Körte, Chief Technology Officer und Chief Strategy Officer der Siemens AG. „Bei der Siemens-Xcelerator-Plattform und ihren Lösungen geht es nicht nur um uns, es geht darum, die Digitalisierung für unsere Kunden einfacher zu gestalten, indem wir Lösungen bereitstellen, die funktionieren und offen für Wachstum sind.“
Siemens-Xcelerator-Ökosystem entwickelt sich weiter
Seit der Einführung von Siemens Xcelerator wurden 58 Partner zertifiziert und neue Angebote ergänzt – darunter Railigent X und Mobility Software Suite X von Siemens Mobility. Mit Übernahmen wie ZONA Technology hat Siemens Xcelerator seine Expertise im Bereich klimaneutrale Luftfahrt ausgebaut und gemeinsam mit dem Unternehmen Senseye die Möglichkeiten der vorausschauenden Wartung in der Fertigung erweitert. Durch die Kooperation mit dem Münchner Unternehmen sustamize GmbH verfügt Siemens Xcelerator nun über CO2-Emissionsdaten und ermöglicht es Unternehmen, die CO2-Bilanz ihrer Produkte bereits frühzeitig in der Produktentwicklungsphase zu messen, zu simulieren, zu senken und nachzuverfolgen. Mit Esri als Partner kann Siemens Netzplanung und -betrieb auf eine neue Stufe heben. Diese Partner leisten nicht nur mit ihrem Portfolio einen Beitrag zur Plattform, vielmehr entwickeln sie gemeinsam mit Siemens Lösungen für die drängendsten Anliegen der Kunden.
Von digitalen Zwillingen zum industriellen Metaversum
Die Interoperabilität und Offenheit von Siemens Xcelerator mit seinem Portfolio, bei dem künftig alle Bausteine nahtlos miteinander zusammenspielen, ist die perfekte Basis für das industrielle Metaversum. Hier treffen Akteure zusammen und demokratisieren Technologie, indem sie diese über präzise Visualisierung jedermann zugänglich machen. Der digitale Zwilling ist daher die Schlüsseltechnologie für die digitale Transformation in diesem Jahrzehnt. Ein digitaler Zwilling ist eine Softwareanwendung, die Daten aus der realen Welt nutzt, um die Simulation eines Objekts wie einem Gebäude oder einer Dienstleistung zu erzeugen. Das digitale Abbild kann dann genutzt werden, um Vorhersagen zur Leistungsfähigkeit zu treffen. Siemens ist mit seiner Geschäftseinheit Digital Industries einer der Pioniere und weltweiten Marktführer in der Technologie des digitalen Zwillings.
Ein konkreter Anwendungsfall: Dies hilft Städten, sämtliche Design-, Konstruktions-, Betriebs- und Verwaltungsaspekte zu optimieren. In größerem Maßstab können digitale Zwillinge für die Entwicklung und den Betrieb ganzer Städte und Bezirke wie Siemensstadt Square eingesetzt werden, indem sie Gebäude, Transportsysteme und andere Infrastrukturen wie Energieverteilungssysteme miteinander verbinden. Die Vorteile dieser Technologie bei Finanzierung, Nachhaltigkeit und Lebensqualität sind immens. Potenziell kostspielige Fehler lassen sich vermeiden, da der zukunftsorientierte Ort zweimal gebaut wird – erst in der digitalen und dann in der physischen Welt. Potenzielle Fehler werden damit zunächst in der digitalen Welt begangen. Ihre Auswirkungen lassen sich unmittelbar feststellen und analysieren. Damit müssen sich Menschen nicht mehr an eine neue Stadt oder Umgebung anpassen, Stadt und Umgebung lassen sich vielmehr an den Bedürfnissen der Menschen ausrichten.
Im Rahmen einer 2016 geschlossenen Partnerschaft mit Bentley Systems haben die beiden Unternehmen einen digitalen Zwilling für Prozessindustrien entwickelt. Bentley ist stark im Bereich Engineering-Technologie, Siemens bei Operational Technology (OT) inklusive Hardware und Software. Die Zusammenführung von OT und IT ist das, was digitale Zwillinge für Infrastruktur im Kern ausmacht. Durch die Bündelung sich ergänzender Stärken über den gesamten Lebenszyklus hinweg können wir beispielsweise intelligente Infrastrukturen aufbauen, betreiben und optimieren. Im Fall von Siemensstadt Square bietet ein ganzheitlicher digitaler und integraler Stadtzwilling die Möglichkeit, Stadtplanung und -betrieb vorab zu simulieren und deutlich zu optimieren.
Das Metaversum wird Plattformen benötigen, die nicht nur nahtlos mit Edge-Geräten, sondern auch miteinander arbeiten. Über Digital-Twin-Plattformen lassen sich Inhalte mit allen am Lebenszyklus der Infrastruktur Beteiligten wie Ingenieuren, Bauunternehmern, Bauarbeitern, Bauleitern und der breiten Öffentlichkeit teilen. Digitale Infrastrukturzwillinge sind damit die fundamentalen Bausteine virtueller Welten, die es allen Beteiligten ermöglichen, im Metaversum zu interagieren und zusammenzuarbeiten, um Probleme zu lösen. Hierzu gehört etwa, Infrastruktur umweltfreundlicher, nachhaltiger und resilienter zu machen. Aktuelle und von Siemens verfügbare Technologien, die eine umfassende digitale Zwillingslösung realisieren, ebnen den Weg zum industriellen Metaversum.