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Im Interview: Maren Kraft

"Ich bin in beiden Welten zu Hause"

Wann hast du deine Leidenschaft für das Tennis entdeckt?

Mit acht Jahren hielt ich meinen ersten Kinderschläger in der Hand. Inspiriert wurde ich damals durch meine Mutter, die sich zu ihrem 40. Geburtstag den Traum vom Tennisspielen verwirklichte. Als kleines Mädchen begleitete ich sie auf den Tennisplatz und entdeckte dort meine Leidenschaft für diesen Sport. Als Teil einer Trainingsgruppe, trainierte ich im Tennisverein und entwickelte dort meinen Spielstil weiter. Egal wohin ich gehe, das Tennis begleitet mich und verbindet mich mit großartigen Menschen – im Verein, im Büro und überall sonst.

Und seit wann bist du bei Siemens?

Schon seit meinem dualen Studium bin ich Teil von Siemens. In Berlin und Leipzig war ich einige Jahre im Bereich Building Technologies tätig. Als sich 2016 die Gelegenheit ergab, in Hamburg das internationale Projektgeschäft der RC-DE BT mitzugestalten, war ich sofort begeistert und beschloss, in den Norden Deutschlands zu gehen. Dort bin ich seither bei Wind Solutions tätig. Das ist ein spezieller Teil des Bereichs Smart Infrastructure. Wir betreuen Kunden im Rahmen von nationalen und internationalen Projekten im Bereich der Hochspannungs- und Gleichstromübertragung, zu Land und auf See.

Sicher trainierst du mehrmals pro Woche. Wie gut lassen sich die Arbeit und der Sport miteinander verbinden?

Meist bin ich drei bis viermal pro Woche auf dem Tennisplatz. Zusätzlich gehe ich Joggen oder mache Kraftübungen. Ich habe das Glück, in einem dynamischen und aufmerksamen Team zu arbeiten. Dank ihm und aufgrund der flexiblen Arbeitszeiten bei Siemens, bringe ich Arbeit und Sport meist gut miteinander in Einklang. Bei Dienstreisen oder Kundenterminen suche ich natürlich einen Kompromiss und gebe der Arbeit Vorrang. Ich denke, das kennen wir alle. Jeder, der berufstätig ist und einen gewissen Anspruch an die eigene Arbeit hat, sucht die Balance zwischen der Arbeit und dem Privaten. Ich habe für mich einen guten Weg gefunden, der mich glücklich macht und bei dem ich mich mit meiner beruflichen und sportlichen Leistung wohlfühle – auch gegenüber meinem Team und meiner Mannschaft.

Bereits als junges Mädchen entdeckte Maren den Tennissport für sich.

Hast du dich gefreut, als du von der Technologiepartnerschaft zwischen Siemens und dem Deutschen Tennis Bund erfahren hast?

Ich war begeistert! Ein Kollege berichtete mir freudestrahlend von der Partnerschaft, weil er dachte, das würde gut zu mir passen. Und das tut es. Ich bin in beiden Welten zu Hause und jetzt entsteht eine Verbindung zwischen meiner Arbeit und meinem Privatleben. Dass meine Kolleginnen und Kollegen mich sofort mit diesem Thema in Verbindung bringen, freut mich sehr. Das zeigt Interesse und ich schätze es, dass wir als Team so verbunden sind. Ich glaube, es liegt auch daran, wie ich meine sportliche Leidenschaft seit über 20 Jahren mit mir trage und in mein Umfeld bringe. Wenn ich mit glänzenden Augen von meinem letzten Wettkampf berichte, spüren die anderen, wie viel mir das Tennis bedeutet.

Es handelt sich ja um eine Technologiepartnerschaft. Welche Themen sind aus deiner Sicht im Tennis entscheidend?

Was im Tennis wichtig ist, ist in erster Linie Beweglichkeit und Technik. Aber um sein Potenzial optimal auszuschöpfen, werden auch Trainingsgeräte und Hilfsmittel genutzt. Früher hatte man als Hilfsmittel nur schwere Ballmaschinen, die einem die Bälle in verschiedenen Winkeln zuspielen konnten. Heute sind wir digitaler und das Thema Daten- und Videoanalyse wird immer wichtiger, denn Tennis ist ein sehr technischer Sport: Ich halte den Schläger wenige Millimeter schräger und plötzlich fliegt der Ball in eine völlig andere Richtung. Mithilfe von Videos und Analysen kann ich meinen Bewegungsablauf verstehen. Ich sehe, ob mein Arm zu hoch war oder ob mein Knie zu wenig gebeugt war. So wird es möglich, gezielt an der Technik zu arbeiten. Mithilfe von Datenanalysen kann ich beispielsweise auch meinen Spielstil analysieren und herausfinden, wo meine Stärken oder Schwächen liegen, um in Zukunft besser zu werden. In großen Turnieren gibt es außerdem die bekannte Hawk-Eye-Technik bei der Spielerinnen und Spieler überprüfen können, ob ihr Ball wirklich im Aus war, wenn sie die Entscheidung der Schiedsrichter anzweifeln. Mehrere Kameras analysieren hierfür die Flugkurve des Balls aus unterschiedlichen Perspektiven und sehen so zuverlässiger als das menschliche Auge.

Du hast ein wichtiges Siemens-Thema angesprochen: Datenanalysen. Mit MindSphere betreiben wir bereits heute eine cloudbasierte Anwendung, die Daten sicher überträgt und umfangreichen Analysen unterzieht. Wenn du an deinen eigenen Arbeitsbereich denkst, wo siehst du weitere Anknüpfungspunkte?

Mit Blick aus dem Bereich Smart Infrastructure spielt Gebäudeeffizienz eine wichtige Rolle. Tennishallen haben eine große Fläche und müssen eine entsprechende Deckenhöhe haben, damit Bälle gut gespielt werden können. Zusätzlich müssen sie gut ausgeleuchtet sein. Auch die Temperaturregelungen in solchen Hallen ist nicht einfach. Ich kann bestätigen, dass es sehr unangenehm ist bei 13 Grad Celsius Tennis zu spielen, wenn die Halle zuvor nicht genutzt wurde und die Heizung es nicht mehr schafft, für meine Stunde die Temperatur entsprechend hochzuregeln. Das alles kostet aber viel Energie und es gab eine Zeit, in der zahlreiche Hallenbetreiber schließen mussten, weil die Kosten für den Betrieb der Hallen nicht im Verhältnis zu den erzielbaren Einnahmen standen. Mit intelligenten und energieeffizienten Tennishallen wäre hier sehr geholfen.

Bei Siemens ist sie schon lange, in Hamburg erst seit drei Jahren.

Wenn du jede Technologie verwenden könntest, die du dir vorstellen kannst, welche würdest du gern im Tennis sehen?

Ich persönlich wünsche mir einen kleinen Chip in meinem Tennisschläger, der mir nach jedem Spiel eine genaue Auswertung zeigt. Zum Beispiel davon, wann ich meine Stärken ausgespielt habe, welche Fehler ich gemacht habe und was die häufigsten Fehler waren. Er könnte auch meine Schritte zählen, wie ein Fitnesstracking für den Tennisschläger. Hilfreich wäre dabei eine Software, die Bewegungsabläufe exakt analysieren kann. Am Ende könnte mir eine App anzeigen, um wie viel Grad mehr ich mein Knie hätte beugen müssen, um meine Dynamik zu verbessern und erfolgreicher zu sein. Eine automatisierte Trainerfunktion, die strategische Analysen meines Wettkampfes liefert, wäre auch praktisch, denn mein Trainer kann nicht bei jedem Spiel dabei sein. Wenn der Trainer anschließend Zugriff auf diese Informationen bekäme, könnte er mir weitere Technik- und Taktikhinweise geben. Das sind meine Ideen und Ansprüche auf ambitioniertem Freizeitniveau. Jemand, der jung und talentiert ist, hat sicher auch andere Ansprüche und kann durch die Partnerschaft hervorragend gefördert werden.

Woran denkst du bei Nachwuchsspielerinnen und -spielern konkret?

Der Tennissport ist nicht einfach. Auch weil er sehr kostenintensiv ist. Wenn sich jemand dazu entscheidet, eine sportliche Karriere aufzubauen, braucht er Unterstützung aus seinem Umfeld, insbesondere von der Familie. Wenn jemand Talent hat, könnten solche Datenanalysen und optimale Trainings- und Umgebungsbedingungen ein wichtiger Faktor sein, um einen entscheidenden Sprung zu machen. Es ist sehr wertvoll von Anfang an die richtige Technik zu erlernen, denn mit zunehmendem Alter fällt es schwerer zu lernen und falsch erlernte Bewegungsabläufe zu vergessen. Auf emotionaler Ebene können diese Analysen ebenfalls hilfreich sein, denn dieser Sport ist oft Kopfsache. Wenn ich meine Erfolge und Entwicklungen langfristig mithilfe von gespeicherten Daten verfolgen kann, bleibe ich eher motiviert. Natürlich ersetzen solche technischen Entwicklungen nicht das physische Training, aber ich sehe großes Potential in ihnen.

Wie glaubst du wird sich der Tennissport in Deutschland zukünftig entwickeln?

Ich glaube mittlerweile ist die Begeisterung für den Sport wieder gestiegen. Die Grand Slam Turniere – Australian Open, French Open, Wimbledon und US Open – sind seit jeher in den Medien sehr präsent. Wenn wir dort mit starken deutschen Spielerinnen und Spielern vertreten sind, steigt das Interesse des deutschen Publikums. Ich glaube durch Mischa Zverev erleben wir einen Boom. Auch durch Angelique Kerber, die nach langen Jahren harter Arbeit die Australian Open und US Open gewann. Das war so sympathisch und bodenständig, dass jeder mit ihr mitfiebern konnte. Auf einmal sieht man auf den kleinen BZ-Bildschirmen in den Berliner U-Bahnen wieder Tennismeldungen. Nicht nur von Angelique Kerber, sondern auch von Sabine Lisicki, Julia Görges oder Andrea Petković. Ich wünsche mir, dass mit dem steigenden Interesse auch die Mitgliederzahlen der Vereine steigen. Vor allem junge Menschen können im Tennis wieder Vorbilder finden, aus denen sie Motivation ziehen können.

Was ist dein abschließendes Fazit zu der Partnerschaft?

Ich freue mich über die Kooperation von Siemens und dem Deutschen Tennis Bund und ich glaube es gibt viel, was hier erreicht werden kann. Von Gebäudeeffizienz bis Software und Digitalisierung der Prozessabläufe gibt es unzählige Möglichkeiten zur Optimierung. Am Ende profitieren 1,4 Millionen Tennisspielerinnen und Tennisspieler im Deutschen Tennis Bund davon. Auf die Pläne bezüglich der Nachwuchsförderung bin ich auch schon sehr gespannt und werde das Thema natürlich weiterverfolgen!

Zur Person Maren Kraft

Maren Kraft ist in Berlin aufgewachsen und begann ihre Laufbahn bei Siemens mit einem dualen Studium. Seit drei Jahren lebt und arbeitet sie im Norden Deutschlands – in Hamburg. Dort ist sie im Bereich Smart Infrastructure im Bereich Wind Solutions bei Siemens tätig. Inspiriert durch ihre Mutter entdeckte sie bereits als junges Mädchen ihre Leidenschaft für das Tennis und trägt diese seither mit sich. Heute spielt sie Wettkämpfe für die Damenmannschaft des THC von Horn und Hamm e.V.

Kontakt

Evelyn Necker

Siemens AG

Siemensallee 75 
76187 Karlsruhe

+49 721 992-1171