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News05. Dezember 2019Siemens AGDüsseldorf
Da sein, wenn es brennt
»Ich hatte als Kind den Traum, Feuerwehrmann zu werden«
Wie bist du zur Feuerwehr gekommen?
Als Zwölfjähriger hatte ich den
Traum, eines Tages Feuerwehrmann zu werden; wie viele Kinder in diesem Alter.
Sobald ich konnte, das war 1986, trat ich der Jugendfeuerwehr in Kaarst bei.
Mit 18 Jahren wurde ich in den aktiven Dienst übernommen. Damals unterstütze
ich die Jugendfeuerwehr weiter als Betreuer.
Wie ging es weiter?
Parallel dazu begann ich meine
Ausbildung zum Feuerwehrmann, Brandmeister und schließlich zum Zugführer.
Danach absolvierte ich sämtliche Lehrgänge, die es gab. Jetzt bin ich schon seit
vier Jahren als Löschzugführer und im Einsatzleitdienst unserer Feuerwehr
tätig. Mich begeistert diese Arbeit. Eine so große Truppe zu leiten ist
herausfordernd, aber auch motivierend.
Dein Kindheitstraum ist also wahr geworden. Motivieren dich noch dieselben Gedanken, wie damals?
Als Kind rief mich natürlich das
Abenteuer. Auch an Technik hatte ich immer Spaß. Mit der Zeit entwickelte sich
der soziale Gedanke stärker: Der Zusammenhalt und die Kameradschaft in einer
solchen Truppe sind mir wichtig geworden. Die Chance helfen zu können – gerade
in brenzligen Situationen – treibt mich an.
Wie ist es, wenn der Alarm losgeht?
Immer wieder erlebe ich das
Szenario: Der Alarm schrillt; alle eilen zur Feuerwache. Egal zu welcher
Uhrzeit, egal an welchem Tag, egal welches Fernsehprogramm läuft. Wir alle tun
das freiwillig, ehrenamtlich. Es spielt keine Rolle, ob die Katze im Baum, das
Pferd in der Mistgrube oder die Familie im Wohnhaus gerettet werden muss. Uns
verbindet dabei eine ganze Menge Idealismus, aber auch Verantwortung gegenüber
den Kameraden und der Gesellschaft.
Gibt es besondere Momente?
Es gibt viele schöne Momente.
Ich weiß noch, einmal erhielten wir einen Dankesbrief von einer Mutter, deren
Kind wir wenige Tage zuvor aus einer Waschmaschine befreit haben. Das hat uns
alle berührt.
Warum war dieser Moment so besonders?
Es ist besonders schön, denn
aus meiner Sicht ist die gesellschaftliche Anerkennung sehr wichtig. Ein
„Dankeschön“ bedeutet uns als freiwilligen Feuerwehrmännern und -frauen mehr
als man denkt. Leider wird unsere professionelle Arbeit immer öfter als
Dienstleistung gesehen. Den Satz: „Das ist doch euer Job…“ hören wir nicht
selten – das ist schade.
Das würde sich vielleicht ändern, wenn sich mehr Menschen ehrenamtlich engagieren würden?
Ich glaube, es wird für viele
Menschen schwieriger Freiräume zu finden, in denen sie sich zeitintensiven
Ehrenämtern widmen können. Sei es beruflich oder privat bedingt. Das ist sehr
schade und ich bin fest davon überzeugt, dass auch Unternehmen von den
technischen und sozialen Kompetenzen profitieren können, die Menschen in
Ehrenämtern gewinnen.
Freiwillige Feuerwehr Kaarst
Die Stadt Kaarst unterhält für
den Brandschutz und die Hilfeleistung eine Freiwillige Feuerwehr.
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